Margot Friedländer - sie hielt uns den Spiegel vor und mahnte uns nachdrücklich
"Seid Menschen"
Ihre Biographie ist eine einzige Anklage gegen den Faschismus und seine Helfershelfer
(geboren am 5. November 1921 in Berlin als Anni Margot Bendheim; gestorben am 9. Mai 2025 ebenda)
Margot Friedländer stammte aus einer jüdischen Familie. Ihr Vater flüchtete 1939 nach Frankreich und wurde am 10. August 1942 aus dem Sammellager Drancy in das KZ-Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Der Sohn Ralph wurde 1943 von der Gestapo verhaftet. Die Mutter stellte sich, um den Sohn zu begleiten. Sie wurden nach Auschwitz deportiert und gleich vergast, Ralph überlebte nur noch einen Monat.
Nachbarn übermittelten der Tochter Margot die mündliche Botschaft ihrer Mutter: „Versuche, dein Leben zu machen" und diese lebte fortan in verschiedenen Verstecken. Im Frühjahr 1944 geriet sie in eine Kontrolle von „Greifern“ – Juden, die im Auftrag der SS andere Juden aufspüren und ausliefern sollten. Margot wurde verhaftet und in das KZ Theresienstadt gebracht. Dort traf sie Adolf Friedländer wieder, den sie von ihrer Arbeit als Kostümschneiderin beim Jüdischen Kulturbund kannte, wo er Leiter der Verwaltung war. Auch er hatte seine gesamte Familie verloren.
Gemeinsam überlebten Margot Bendheim und Adolf Friedländer den Holocaust. Sie heirateten und reisten 1946 per Schiff nach New York und nahmen die der USA an und schrieben ihren Nachnamen „Friedlander“. Die Ehe blieb kinderlos.
Margot Friedländer nahm 2003 eine Einladung des Berliner Senats für „verfolgte und emigrierte Bürger“ an und besuchte ihre Heimatstadt. 2008. Nach weiteren Besuchen in ihrer Heimatstadt beschloss sie, ganz zurückzukehren und lebte ab 2010 wieder in Berlin. Sie erhielt die deutsche Staatsbürgerschaft zurück. Bis zu dreimal wöchentlich besuchte sie Schulen und andere Einrichtungen in ganz Deutschland, um über ihr Leben zu berichten. Dabei trug sie gelegentlich die Bernsteinkette, die sie von ihrer Mutter erhalten hatte. Als sie bei einer Festveranstaltung gefragt wurde, ob sie ihre Arbeit fortsetzen oder sich nun zur Ruhe setzen wolle, antwortete sie: „Nö, so lang es geht, geht’s“, und ergänzte lachend: „Ich hab doch keine Langeweile. Friedländer sprach letztmalig am 7. Mai 2025 im Roten Rathaus zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Zwei Tage nach ihrem öffentlichen Auftritt starb sie am 9. Mai 2025 im Alter von 103 Jahren in Berlin.
Wir verneigen uns in tiefer Ehrfurcht vor dem Schicksal von Margot Friedländer und sind voller Bewunderung für ihren ganz persönlichen Einsatz bei der unermüdlichen Aufklärungs- und Erinnerungarbeit im Kampf gegen Faschismus und Krieg. Wir werden immer ihre Entschlossenheit und zugleich sanfte und den Menschen zugewandte menschliche Art bewundern. Wir werden das Andenken an Margot Friedländer stets im Herzen tragen.
Margot Friedländer stammte aus einer jüdischen Familie. Ihr Vater flüchtete 1939 nach Frankreich und wurde am 10. August 1942 aus dem Sammellager Drancy in das KZ-Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Der Sohn Ralph wurde 1943 von der Gestapo verhaftet. Die Mutter stellte sich, um den Sohn zu begleiten. Sie wurden nach Auschwirt deportiert und gleich vergast, Ralph überlebte nur noch einen Monat.
Nachbarn übermittelten der Tochter Margot die mündliche Botschaft ihrer Mutter: „Versuche, dein Leben zu machen" und diese lebte fortan in verschiedenen Verstecken. Im Frühjahr 1944 geriet sie in eine Kontrolle von „Greifern“ – Juden, die im Auftrag der SS andere Juden aufspüren und ausliefern sollten. Margot wurde verhaftet und in das KZ Theresienstaft gebracht. Dort traf sie Adolf Friedländer wieder, den sie von ihrer Arbeit als Kostümschneiderin beim Jüdischen Kulturbund kannte, wo er Leiter der Verwaltung war. Auch er hatte seine gesamte Familie verloren. Gemeinsam überlebten Margot Bendheim und Adolf Friedländer den Holocaust. Sie heirateten und reisten 1946 per Schiff nach New York und nahmen die der USA an und schrieben ihren Nachnamen „Friedlander“. Die Ehe blieb kinderlos Margot Friedländer nahm 2003 eine Einladung des Berliner Senats für „verfolgte und emigrierte Bürger“ an und besuchte ihre Heimatstadt. 2008. Nach weiteren Besuchen in ihrer Heimatstadt beschloss sie, ganz zurückzukehren umd lebte ab 2010 wieder in Berlin. Sie erhielt die deutsche Staatsbürgerschaft zurück. Bis zu dreimal wöchentlich besuchte sie Schulen und andere Einrichtungen in ganz Deutschland, um über ihr Leben zu berichten. Dabei trug sie gelegentlich die Bernsteinkette, die sie von ihrer Mutter erhalten hatte.
Als sie bei einer Festveranstaltung gefragt wurde, ob sie ihre Arbeit fortsetzen oder sich nun zur Ruhe setzen wolle, antwortete sie: „Nö, so lang es geht, geht’s“, und ergänzte lachend: „Ich hab doch keine Langeweile.
Friedländer sprach letztmalig am 7. Mai 2025 im Roten Rathaus zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus.
Zwei Tage nach ihrem öffentlichen Auftritt starb sie am 9. Mai 2025 im Alter von 103 Jahren in Berlin.
Wir verneigen uns in tiefer Ehrfurcht vor dem Schicksal von Margot Friedländer und sind voller Bewunderung für ihren ganz persönlichen Einsatz bei der unermüdlichen Aufklärungs- und Erinnerungarbeit im Kampf gegen Faschismus und Krieg. Wir werden immer ihre Entschlossenheit und zugleich sanfte und den Menschen zugewandte menschliche Art bewundern.
Wir werden das Andenken an Margot Friedländer stets im Herzen tragen.