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Nr. 10
ZUM UMGANG MIT
GESCHICHTE
Erinnerung an Karl Marx
Er schrieb: »Die Menschen
machen ihre eigene
Geschichte, aber sie machen
sie nicht aus freien Stücken, nicht unter
selbst gewählten, sondern unter unmittelbar
vorgefundenen, gegebenen und
überlieferten Umständen.«
LESEEMPFEHLUNGEN
Dieter Skiba und Reiner Stenzel
Im Namen des
Volkes
Eine Dokumentation
der Prozesse gegen
Nazi- und
Kriegsverbrecher
in der DDR
Noch immer sitzt man in
Deutschland über Nazitäter zu Gericht. Seit über
siebzig Jahren. Die ersten Verfahren fanden im
Sommer 1945 statt. Die Strafverfolgung von
Kriegsverbrechern und KZ-Mördern ist
inzwischen selbst Geschichte. In Amsterdam
wurde sie erforscht. Prof. Rüter und sein Team
dokumentierten in 63 Bänden die Strafprozesse in
Europa. Mit seiner Unterstützung und in
jahrelanger akribischer Arbeit entstand das hier
vorliegende Kompendium. Erstmals werden in
einem Band sämtliche Ermittlungs- und
Gerichtsverfahren gegen Nazi- und
Kriegsverbrecher von 1945 bis 1989 in der
Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR
aufgelistet, die Tötungsverbrechen betrafen.
Beide Autoren arbeiteten seit den 60er Jahren
selbst als Ermittler. Sie sind sachkundig und legen
hier ein Standardwerk vor, auf das man noch in
Jahrzehnten zurückgreifen kann.
Die Autoren
Dieter Skiba, Jahrgang 1938, zuletzt Leiter der
Hauptabteilung IX/1 des MfS, zuständig für die
Aufklärung von Nazi- und Kriegsverbrechen.
Reiner Stenzel, Jahrgang 1942, HA IX/10 des MfS
Untersuchungsabteilung zur Ermittlung von Nazi- und
Kriegsverbrechen.
!!! Buchlesung !!!
mit Skiba und Stenzel am 19.November
2016, 10.00 Uhr im Chemnitzer Rothaus.
Bei der Ankündigung und Vorstellung des Buches
der edition ost 2013 der Verlagsdirektor mit den
Autoren Dieter Skiba (hier rechts im Bild) und
Reiner Stenzel (hier links im Bild)
Verlag edition ost / Dieter Skiba, Reiner Stenzel
Im Namen des Volkes / Ermittlungs- und
Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi- und
Kriegsverbrecher / 464 Seiten Buch 29,99 € ISBN
978-3-360-01850-2 eBook 19,99 € ISBN 978-3-360-
51019
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Man könnte
meinen, es
sei geklärt,
welcher
deutsche
Staat bis 1990 konsequent die zwischen 1933 und 1945
begangenen Untaten deutscher Faschisten verfolgte
und welcher nicht. Die Zahlen schienen eindeutig zu
sein. In ihrem Buch »Im Namen des Volkes.
Ermittlungs- und Gerichtsverfahren in der DDR gegen
Nazi- und Kriegsverbrecher« geben die Autoren Dieter
Skiba und Reiner Stenzel an, in der Sowjetischen
Besatzungszone (SBZ) und in der DDR seien zwischen
1945 und 1990 »etwa 17.000 Männer und Frauen als
Tatverdächtige erfasst und davon 12.890 angeklagt und
verurteilt « worden. Die Zahl der Verurteilungen war
damit fast doppelt so hoch wie im Westen, wie aus
Zahlen hervorgeht, die der Münchner Historiker
Andreas Eichmüller 2008 veröffentlichte. ... So weit,