Eine mehr als berechtigte demokratische und antifaschistische Forderung nach dem Erhalt der KZ-Kommandantenvilla im KZ Sachsenburg wurde von verantwortlichen Politikerinnen und Politikern von Frankenberg in Sachsen negiert. Der Abriss, eines Gedenkortes an durch die Faschisten gefolterte und ermordete Menschen, wird nunmehr endgültig geschleift. Ein Haus wird abgerissen, dass faschistische Kommandanten beherbergte, die neue Foltermethoden ersannen und Mörder für Konzentrationslager in ganz Deutschland ausbildeten.
Unzählige Proteste von Bürgerinnen und Bürger, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und ein offener Brief an den sächsischen Ministerpräsidenten sind ungehört verhallt. Es zeigt auch, wie das sächsische Gedenkstättengesetzt bei ideologisch und fiskalisch vorgeschobenen "Sachzwängen" weiter unterminiert wird.
Allen öffentliche Beteuerungen zum Trotz wird damit ein antifaschistischer Erinnerungsort weiter entkernt und somit die Chance für eine überzeigend gestaltete Bildungsstätte für die junge Generation sträflich vertan. Ministerpräsident Kretzschmer, die Landesregierung und der Stadtrat haben die politisch verheerende und menschlich beschämende Entscheidung zu verantworten.
Raimon Brete