Einzelansicht


Steinmeier bittet um Vergebung

|   VVN BdA Chemnitz

Aufrichtige Demokraten, die sich dem antifaschistischen Erbes verpflichtet fühlen, werden immer der 6 Millionen polnischen Toten des verbrecherisch-fanatischen deutschen Angriffskrieges und besonders der über 200.000 Toten des Warschauer Aufstandes in Aufrichtigkeit gedenken.

Aufrichtige Demokraten, die sich dem antifaschistischen Erbes verpflichtet fühlen, werden immer der 6 Millionen polnischen Toten des verbrecherisch-fanatischen deutschen Angriffskrieges und besonders der über 200.000 Toten des Warschauer Aufstandes in Aufrichtigkeit gedenken.

Erst nach ach 80 Jahren der blutigen Niederschlagung und barbarischen Vernichtung eines Großteils von Warschau bittet der Bundespräsident Steinmeier recht salbungsvoll um Vergebung. Wortreich und wohl ohne Skrupel und im Bewusstsein, dass die verflossenen Jahre den Mantel des Vergessen über das eigenen Versagens einer antifaschistischen Aufarbeitung in Deutschland ausgebreitet, hat sein Auftritt etwas zutiefst Heuchlerisches.

Dabei verblüfft die zur Schau gestellte Naivität und zeugt in erster Linie von bewusster Geschichtsvergessenheit, milder ausgedrückt von enormen Unwissen, was auf das Erinnerungs- und Bildungsniveau in Deutschland hinweist. In den drei Westzonen und später in der BRD wurden mehrheitlich die alten Beamten im staatlichen Machtapparat übernommen. Exemplarisch die Weiterbeschäftigung von Globke als Staatssekretär, Filbinger als Ministerpräsident, Gehlen als Chef des neuen Geheimdienstes, Heusinger als Generalinspekteur der Bundeswehr, Buback als Generalbundesanwalt, Schleyer als Arbeitgeberpräsident und, und, und. Kasernen der Bundeswehr und Straßen sowie Plätze tragen oder trugen Namen von nazistischen Parteigängern oder Offizieren/Generälen, z.B. von Manteuffel, Moeller, Freiherr v. Fritsch, Rommel, Lent, Marseille, Lilienthal.

Als das Grundgesetz für die Bundesrepublik vorbereitet wurde, erklärte einer seiner Väter, "alle deutschen Gebiete außerhalb der Bundesrepublik ist als Irrendes anzusehen", also als Territorium unter fremder Herrschaft, "deren Heimholung mit allen Mitteln zu betreiben" wäre(Nachzulesen im Protokoll der Sitzung der Unterausschüsse des Verfassungskonvents). Wer sich diesem Diktum nicht unterwerfe, hieß es weiter, sei "als Hochverräter zu behandeln und zu verfolgen".

Der ersten Bundesregierung gehörten mehrere Mitglieder der NSDAP an. Den Gipfel des heuchlerischen und geschichtsvergessenen Auftretens des Bundespräsidenten beweist die Tatsache, das der bekannte Schlächter von Warschau, der deutsche SS-Gruppenführer, Generalleutnant der Waffen-SS und Polizei Heinz Reinefahrt war. Er wurde nicht an Polen ausgeliefert und im Entnazifizierungsverfahren wurde er von jeder Schuld freigesprochen. Reinefahrt erhielt auch die Zulassung als Rechtsanwalt und war von 1951 bis 1964 Bürgermeister von Westerland. 1958 wurde er in den Schleswig-Holsteinchen Landtag gewählt.

Nahezu begeistert loben polnische Politiker und Amtsträger diesen Auftritt des sozialdemokratischen deutschen Bundespräsidenten.

Zurück

Nachrichtenarchiv