Kamerad und Freund
Jonny Michel
ist tot.
Seiner schweren Erkrankung erlegen, hat er uns für immer verlassen. Ein schmerzlicher und unwiederbringlicher Verlust, der eine große Lücke in unsere antifaschistische Gemeinschaft und deren Arbeit reißt.
Er hat seinen selbst gewählten Weg in der Auseinandersetzung und im Kampf gegen Faschismus, Militarismus und Rassismus auch in schwerer Zeit nie verlassen. Immer engagiert, kompetent und tatkräftig hat er inhaltlich und medial für die Verbreitung sowie Umsetzung der Ziele der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten(VVN-BdA)Sorge getragen. So habe ich ihn in der gemeinsamen Arbeit erlebt.
Hauptanliegen war ihm die Orientierung der Verbandsarbeit auf die Arbeit mit Jugendlichen. Unsere gemeinsamen Fahrten zum Gedenken der Opfer des Faschismus nach Lidice und Teresin(KZ Theresienstadt) waren begleitet von lebhaften Diskussionen um eine Ausweitung sowie Verbesserung der antifaschistischen Arbeit. Den die Opfern hast Du mit Deinem Spiel auf der Violine beeindruckend gedacht.
Voller Dankbarkeit erinnere ich mich der fruchtbaren Zusammenarbeit bei der konzeptionellen und inhaltlichen Arbeit für die linke Zeitung "Der klare Blick". Sachlich und leidenschaftlich waren manche Diskussionen um die inhaltliche Gestaltung und um die Gewährleistung eines journalistischen Standards der Monatsschrift für den Stadtverband der PDS/Die linke Chemnitz. Deine wertvolle Unterstützung bei der Qualifizierung der Öffentlichkeitsarbeit der Fraktion PDS/Die Linke im Stadtrat Chemnitz wird immer in Erinnerung bleiben.
Jonny, ich danke Dir viel, vor allem auch, dass ich einen differenzierteren und breiteren Blick für die Kunst entwickeln konnte. Du hast in Gesprächen immer das Wort für eine freie Entfaltung gesellschaftlicher und künstlerischer Ideen ergriffen und dabei vehement für die Einhaltung humanitärer Grenzen plädiert.
Du wirst mir sehr fehlen.
In immerwährender Dankbarkeit
Raimon