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„Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“

27.03.2025 10:00 - 11:00

Wir laden recht herzlich zum Gedenken an sieben Antifaschisten aus Chemnitz und Einsiedel an der Stätte ihrer Ermordung, 

am 27. März, 10 Uhr, Wolgograder Allee - Hutholz(Gemarkung Neukirchen), ein. 

VVN-BdA Chemnitz, Geschichtsverein Neukirchen 

An diesem Ort wurden Albert Hähnel, Walter Klippel, Alfons Pech, Max Brand, Kurt Krusche, Willi Reinl und Albert Junghans am Abend des 27. März 1945 von der Gestapo ermordet, nachdem sie vorher noch selber ihr Grab ausheben mussten. 
Antifaschisten war es am 5. März 1945 gelungen, aus einem Seitenflügel des Chemnitzer Kaßberggefängnisses während eines Bombenangriffes auf Chemnitz zu fliehen. 
Sieben, von der Gestapo wieder Verhafteten, wurden hier ermordet. 

Albert Hähnel, geb. am 1. 11. 1903, Bäcker, Mitgl. des KJVD, der KPD, Stadtverordneter. Nach der Machtübernahme durch die Faschisten ins KZ Sachsenburg verschleppt, konnte er 1936 seine Arbeit als Schleifer in den "Niles-Werken" aufnehmen und dort gemeinsam mit antifaschistisch gesinnten Arbeitern eine Widerstandsgruppe aufbauen. Neben Aufklärungsarbeit unter den Kollegen sammelten sie Geld für die Unterstützung von Angehörigen verhafteter Kämpfer und unterstützten während des zweiten Weltkrieges moralisch und materiell die im Betrieb beschäftigten Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter. Die Gruppe war Teil von Ernst Enge zusammengefassten und angeleiteten antifaschistischen Widerstandsbewegung im Chemnitzer Gebiet. Am 22.8. 1944 erneut verhaftet. 

Walter Klippel, geb. am 7. 8. 1886, Bauarbeiter, 1905 Mitgl. der SPD, Mitgl. des Soldatenrates 1918, seit 1920 Mitgl. der KPD. Als Hundertschaftsführer der proletarischen Hundertschaften beteiligte er sich aktiv an den Kämpfen. Gemeindevertreter in Adelsberg/Chemnitz. Nach der faschistischen Machtübernahme verhaftet und in das KZ Sachsenburg und Colditz verschleppt, wurde er kurze Zeit nach seiner Entlassung erneut verhaftet und brutal misshandelt. Am 22. 12. 1944 abermals inhaftiert.

Alfons Pech, geb. am 20. 9. 1894, Mitgl. und Funktionär der SPD, während des zweiten Weltkrieges Zusammenarbeit mit der illegalen KPD-Organisation von Ernst Enge, im August 1944 verhaftet. Max Brand, geb. am 20. 8. 1882, Arbeiter, nach 1933 mehrmals in das KZ Sachsenburg verschleppt und dort grausam misshandelt, um Aussagen zu erpressen. Nahm nach der Haftentlassung die Widerstandsarbeit erneut auf; am 17. 10. 1944 zum dritten Mal verhaftet. Als Schwerkranker flüchtete er nach der Bombardierung des Kaßberggefängnisse nach Hause. Am 19. 3. 1945 fiel er seinen Henkern wieder in die Hände. 

Kurt Krusche, geb. am 24. 9. 1902, wurde nach 1933 in ein SA-KZ verschleppt und gefoltert Er war 1938 Mitbegründer einer illegalen KPD-Zelle in den Marathon-Werken in Chemnitz, die Aufklärungsarbeit unter den Beschäftigten durchführte. Von der Gestapo verhaftet, gelang auch ihm am 5. 3. 1945 die Flucht mit anschließend erneuter Verhaftung. Willi Reinl, geb. am 8. 6. 1898, Schlosser, seit 1919 Mitgl. der KPD. Als 1943 sowjetische Zwangsarbeiter in den Wanderer-Werken  zur Arbeit gepresst wurden, versorgte er sie mit Lebensmitteln und Nachrichten. Im Mai 1944 begann er, mit Gleichgesinnten eine Widerstandsgruppe im Betrieb aufzubauen. Im Herbst 1944 verhaftet, 

Albert Junghans, geb. am 8. 6. 1903, Mitgl. und Funktionär der KPD, ab 1933 mehrfach verhaftet. Er war Angehöriger einer illegalen Widerstandsgruppe.

Veranstaltungsort:
Wolgograder Allee - Hutholz(Gemarkung Neukirchen)
Veranstalter:
VVN BdA Chemnitz, Geschichtsverein Neukirchen