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Das von den Faschisten errichtete Konzentrations- und Vernichtungslager Groß-Rosen/Rogoźnica wurde in Niederschlesien im heutigen Polen errichtet. Es befand sich 2,5 km südwestlich von Groß Rosen und ca. 60 km westlich von Breslau/Wrocław. Zwischen 1940 und 1945 waren im KZ Groß-Rosen über 125.000 Menschen inhaftiert, davon wurden rund 40.000 ermordet.
Das Konzentrationslager Groß-Rosen wurde am 2. August 1940 errichtet. In den ersten zehn Monaten war es ein Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Am 1. Mai 1941 wurde es ein eigenständiges Konzentrationslager zweiter Kategorie. Angesichts der steigenden Zahl der Transporte nach Groß-Rosen und der anschließenden Erweiterung lassen sich drei Phasen seiner Geschichte unterscheiden: 1) von August 1940 bis zum 1. Mai 1941 (zu diesem Zeitpunkt hatte das Lager 722 Häftlinge: vor allem Polen, tschechische und deutsche »Schutzhäftlinge« sowie »Asoziale«); 2) von Mai 1941 bis Mitte 1943 (die Transporte umfassten fast 10.600 Häftlinge und 2.500 sowjetische Kriegsgefangene, die offiziell im Stalag 318 in Lamsdorf registriert waren); 3) von Mitte 1943 bis Mitte Februar 1945 (die Transporte umfassten über 100.000 Gefangene, darunter fast 5.000 Erziehungshäftlinge, die in einem separaten Lagerregister aufgeführt waren; in dieser Zeit wurden zahlreiche Außenlager eingerichtet).
Im Verlauf des Krieges wurden viele »Ostarbeiter«, Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion sowie Kriegsgefangene ins Lager überstellt.
Groß-Rosen war gleichzeitig auch eine Hinrichtungsstätte: Vor allem sowjetische Kriegsgefangene wurden nach 1941 planmäßig und in großer Zahl erschossen oder mit Giftspritzen ermordet.
Der erste KZ-Kommandant war der ehemalige Schutzhaftlagerführer des KZ Buchenwald, Arthur Rödl*, dem Wilhelm Gideon folgte und der später durch den ehemaligen Lagerführer des Außenkommandos Johannes Hassebroek ersetzt wurde.
*Arthur Rödel entstammte der frühen bayerischen NS-Bewegung. Als verdienter „alter Kämpfer“ wurde er 1934 mit einem Posten im KZ Lichtenburg belohnt. Im September 1935 kam er als Schutzhaftlagerführer in das KZ Sachsenburg bei Frankenberg in Sachsen.
Die Kommandanturabteilungen waren u.a. wie folgt besetzt: Eugen Illig, Richard Treske, Anton Thumann, Walter Ernstberger, Willy Blume, Dr. Friedrich Entress, Karl Babor, Dr. Wilhelm Jobst, Dr. Heinrich Rindfleisch, Karl Dehnel, Dr. Heinz Thilo und Josef Mengele*.
*Mengele traf am 30. Mai 1943 als Ersatz für einen längerfristig erkrankten Arzt im Konzentrationslager Auschwitz ein und wurde neuer Lagerarzt des sog. ‚Zigeunerlagers‘ in Auschwitz-Birkenau. Mengele selektierte, wie alle SS-Ärzte in Auschwitz, sowohl Neuankömmlinge an der Rampe als auch Häftlinge im Lager.
Allein durch die Selektionen innerhalb des Lagers war Mengele für die Tötung Zehntausender Menschen verantwortlich. Im Dezember 1944 wurde Mengele Truppenarzt im SS-Truppenlazarett in Birkenau. Am 17.1.1945 verließ er das KZ Auschwitz in Richtung des KZ Groß-Rosen.
Die Häftlinge des Hauptlagers wurden in den Groß-Rosener Steinbrüchen zum Granitabbau eingesetzt, deren Ausbeutung von der SS-eigenen Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH(DEST) betrieben wurde. Den Granit benötigte die faschistische Führung für die geplanten Monumentalbauten in deutschen Städten.
Seit 1943 betrieb die Gestapo Breslau hier auch ein Arbeitserziehungslager.
Auch entwickelte sich die Funktion des KZs „vom Lager am Steinbruch“ zu einem Lieferanten der Rüstungsindustrie. So gab es ab dem Frühling 1944 Werkstätten der Firma Siemens, und ab August 1944 im Keller der Lagerbaracke 10 eine Niederlassung der Firma Blaupunkt.
Seit 1942 begannen die Faschisten mit dem Ausbau verschiedener KZ-Außenlager, so u. a. dem Arbeitslager Breslau (Lissa). Der weitere Ausbau begann 1944. Zahlreiche Nebenlager mit über 100 Außenkommandos dienten der Heranführung von billigen Arbeitskräften in die Betriebe der so genannten kriegswichtigen Industrie in Niederschlesien. Weiterhin gab es auch Zwangsarbeitslager für Juden, z. B. das AL Dörnhau. Diese wurden von der Organisation Schmelt übernommen. Zwei Außenlager befanden sich in Dyhernfurth, wo die Nervengase Tabun und Sarin für die Anorgana GmbH produziert wurden sowie ein Außenlager in Fünfeichen, in dem Waffen und Munition für die Krupp Berthawerke AG hergestellt wurden.
Ein großes Außenlager war das Arbeitslager Riese, welches sich aus 4 großen und 12 kleineren Lagern zusammensetzte. Diese wurden von der Organisation Todt verwaltet. Ein weiteres Quartier von Hitler „Riese” sollte auf dem Gebiet des Eulengebirges mit dem Führersitz in Fürstenstein errichtet werden. Wahrscheinlich im Oktober 1943 begann der Quartierbau, welcher zunächst dem Hauptausschuss Bau des Rüstungsministeriums oblag. Die Bauarbeiten wurden unter der Aufsicht der eigens zu diesem Zweck gegründeten Schlesischen Industriegemeinschaft A.G. durchgeführt, die ihre Baugeneraldirektion in Bad Charlottenbrunn (poln. Jedlina Zdrój) hatte.
Heute schätzt man, dass in den Außenlagern von 1943 bis 1945 insgesamt 13.300 Menschen untergebracht waren, von denen 3.648 starben. Die Wachmannschaften bestanden aus circa 900 Personen.
Ein weiteres Außenlager war die Brünnlitzer Rüstungsfabrik von Oskar Schindler.
Anfang 1945 wurde von der SS das KZ geräumt; die Gefangenen wurden deportiert oder auf Todesmärsche geschickt.
Nur wenige Häftlinge blieben zurück und wurden am 13. Februar 1945 von der Roten Armee der Sowjetunion befreit.
Museum: Gross-Rosen w Rogoźnica
E-mail:rogoznica(at)gross-rosen(dot)eu
Trotz der hohen Opferzahlen blieb die Geschichte des Konzentrationslagers Groß-Rosen in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.
Im März 1947 wurde das Lagergelände von der sowjetischen Armee offiziell an die polnischen Behörden übergeben, die daraufhin begannen die Lagerreste zu sichern. Im September 1947 wurde ein Wettbewerb für den Bau eines Mausoleums zum Gedenken an die Opfer ausgeschrieben. Im Herbst 1953 wurde das Mausoleum, in dem die Asche von Opfern aufbewahrt wird, nach einem Entwurf von Adam Procki fertiggestellt. Die Nischen in der Granitwand des Mausoleums bewahren Urnen mit Erde aus den Außenlagern des KZ Groß-Rosen auf.
1983 wurde das Museum Groß-Rosen gegründet. Die Initiative für diesen Schritt ging vor allem von ehemaligen Häftlingen aus. Zu den Aufgaben des Museums gehören seitdem die Erhaltung des Geländes und der Reste des Lagerarchivs, sowie die Dokumentation und die Vermittlung der Geschichte des Lagers. Das SS-Kasino und das Lagertor gehören zu den wenigen erhalten gebliebenen Gebäuden auf dem Gelände, hier finden heute Ausstellungen statt. Außerdem sind Fundamente der Baracken und des Krematoriums noch vorhanden, auch die Häftlingsküche, eine Hinrichtungsstätte (»Todeswand«) und der Steinbruch können besichtigt werden.
Quellen/Literatur
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Heute trafen sich unsere Kameradinnen und Kameraden sowie Sympathisanten um Rechenschaft zu abzulegen und über künftige Aufgaben antifaschistischer…
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Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.
Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium.
Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.
Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S

Erinnerungnen von Richard Thiede (1906 - 1990) Herausgegeben von Gert Thiede
Zu diesem Bericht Im Januar 1984, mit bereits 78 Jahren, hat mein Vater versucht, sein persönliches Leben schriftlich festzuhalten.
Sein Ziel war es, die Erinnerungen einmal in einer Schrift zusammenzufassen und der Öffentlichkeit oder einem Museum zur Verfügung zu stellen. Dabei kam es ihm vor allem darauf an, die in Zeiten politischer Engstirnigkeit mancher Funktionäre, ihre abwertende und abweisende Einschätzung zum Wirken der Freien-Arbeiterunion-Deutschlands (FAUD) in der Betrachtung der Arbeiterbewegung richtig zu stellen. ....

"Tagebuch eines Kriegsgefangenen" von Jan Deremaux (Herausgeber: AKuBiZ e.V., Schössergasse 3, 01796 Pirna, www. akubiz.de)
Das ursprüngliche Tagebuch aus den Niederlanden basiert auf Notizen auf losen Blättern. Während seines Aufenthaltes vom Februar bis April 1945 in Pirna hat Deremaux diese selbst zu einem Tagebuch zusammen getragen. Dem Tagebuch sind Texte vorangestellt die das Kriegsgefangenenwesen, die Kriegswirtschaft des Deutschen Reiches und das System der Zwangsarbeit sowie die spezifische Situation der niederländischen Kriegsgefangenen und die Geschichte der Burg Hohenstein beleuchten.(RB)
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