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Das Jahr 2025 im Überblick

Perfektionierte faschistische Mordmaschinerie Groß-Rosen/Rogoźnica

(Deutsche Konzerne nutzten die Häftlinge als billige Arbeitskräfte für ihre Produktion und zur Sicherung der Kriegswirtschaft)

Das von den Faschisten errichtete Konzentrations- und Vernichtungslager Groß-Rosen/Rogoźnica wurde in Niederschlesien im heutigen Polen errichtet. Es befand sich 2,5 km südwestlich von Groß Rosen und ca. 60 km westlich von Breslau/Wrocław. Zwischen 1940 und 1945 waren im KZ Groß-Rosen über 125.000 Menschen inhaftiert, davon wurden rund 40.000 ermordet.

Das Konzentrationslager Groß-Rosen wurde am 2. August 1940 errichtet. In den ersten zehn Monaten war es ein Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Am 1. Mai 1941 wurde es ein eigenständiges Konzentrationslager zweiter Kategorie. Angesichts der steigenden Zahl der Transporte nach Groß-Rosen und der anschließenden Erweiterung lassen sich drei Phasen seiner Geschichte unterscheiden: 1) von August 1940 bis zum 1. Mai 1941 (zu diesem Zeitpunkt hatte das Lager 722 Häftlinge: vor allem Polen, tschechische und deutsche »Schutzhäftlinge« sowie »Asoziale«); 2) von Mai 1941 bis Mitte 1943 (die Transporte umfassten fast 10.600 Häftlinge und 2.500 sowjetische Kriegsgefangene, die offiziell im Stalag 318 in Lamsdorf registriert waren); 3) von Mitte 1943 bis Mitte Februar 1945 (die Transporte umfassten über 100.000 Gefangene, darunter fast 5.000 Erziehungshäftlingedie in einem separaten Lagerregister aufgeführt waren; in dieser Zeit wurden zahlreiche Außenlager eingerichtet).

Im Verlauf des Krieges wurden viele »Ostarbeiter«, Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion sowie Kriegsgefangene ins Lager überstellt.

Groß-Rosen war gleichzeitig auch eine Hinrichtungsstätte: Vor allem sowjetische Kriegsgefangene wurden nach 1941 planmäßig und in großer Zahl erschossen oder mit Giftspritzen ermordet.

Der erste KZ-Kommandant war der ehemalige Schutzhaftlagerführer des KZ Buchenwald, Arthur Rödl*, dem Wilhelm Gideon folgte und der später durch den ehemaligen Lagerführer des Außenkommandos Johannes Hassebroek ersetzt wurde.

*Arthur Rödel entstammte der frühen bayerischen NS-Bewegung. Als verdienter „alter Kämpfer“ wurde er 1934 mit einem Posten im KZ Lichtenburg belohnt. Im September 1935 kam er als Schutzhaftlagerführer in das KZ Sachsenburg bei Frankenberg in Sachsen. 

Die Kommandanturabteilungen waren u.a. wie folgt besetzt: Eugen Illig, Richard Treske, Anton Thumann, Walter Ernstberger, Willy Blume, Dr. Friedrich Entress, Karl Babor, Dr. Wilhelm Jobst, Dr. Heinrich Rindfleisch, Karl Dehnel, Dr. Heinz Thilo und Josef Mengele*.

*Mengele traf am 30. Mai 1943 als Ersatz für einen längerfristig erkrankten Arzt im Konzentrationslager Auschwitz ein und wurde neuer Lagerarzt des sog. ‚Zigeunerlagers‘ in Auschwitz-Birkenau. Mengele selektierte, wie alle SS-Ärzte in Auschwitz, sowohl Neuankömmlinge an der Rampe als auch Häftlinge im Lager. 
Allein durch die Selektionen innerhalb des Lagers war Mengele für die Tötung Zehntausender Menschen verantwortlich. Im Dezember 1944 wurde Mengele Truppenarzt im SS-Truppenlazarett in Birkenau. Am 17.1.1945 verließ er das KZ Auschwitz in Richtung des KZ Groß-Rosen.

Die Häftlinge des Hauptlagers wurden in den Groß-Rosener Steinbrüchen zum Granitabbau eingesetzt, deren Ausbeutung von der SS-eigenen Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH(DEST) betrieben wurde. Den Granit benötigte die faschistische Führung für die geplanten Monumentalbauten in deutschen Städten.

Seit 1943 betrieb die Gestapo Breslau hier auch ein Arbeitserziehungslager.

Auch entwickelte sich die Funktion des KZs „vom Lager am Steinbruch“ zu einem Lieferanten der Rüstungsindustrie. So gab es ab dem Frühling 1944 Werkstätten der Firma Siemens, und ab August 1944 im Keller der Lagerbaracke 10 eine Niederlassung der Firma Blaupunkt.

Seit 1942 begannen die Faschisten mit dem Ausbau verschiedener KZ-Außenlager, so u. a. dem Arbeitslager Breslau (Lissa). Der weitere Ausbau begann 1944. Zahlreiche Nebenlager mit über 100 Außenkommandos dienten der Heranführung von billigen Arbeitskräften in die Betriebe der so genannten kriegswichtigen Industrie in Niederschlesien. Weiterhin gab es auch Zwangsarbeitslager für Juden, z. B. das AL Dörnhau. Diese wurden von der Organisation Schmelt übernommen. Zwei Außenlager befanden sich in Dyhernfurth, wo die Nervengase Tabun und Sarin für die Anorgana GmbH produziert wurden sowie ein Außenlager in Fünfeichen, in dem Waffen und Munition für die Krupp Berthawerke AG hergestellt wurden.

Ein großes Außenlager war das Arbeitslager Riese, welches sich aus 4 großen und 12 kleineren Lagern zusammensetzte. Diese wurden von der Organisation Todt verwaltet. Ein weiteres Quartier von Hitler „Riese” sollte auf dem Gebiet des Eulengebirges mit dem Führersitz in Fürstenstein errichtet werden. Wahrscheinlich im Oktober 1943 begann der Quartierbau, welcher zunächst dem Hauptausschuss Bau des Rüstungsministeriums oblag. Die Bauarbeiten wurden unter der Aufsicht der eigens zu diesem Zweck gegründeten Schlesischen Industriegemeinschaft A.G. durchgeführt, die ihre Baugeneraldirektion in Bad Charlottenbrunn (poln. Jedlina Zdrój) hatte.

Heute schätzt man, dass in den Außenlagern von 1943 bis 1945 insgesamt 13.300 Menschen untergebracht waren, von denen 3.648 starben. Die Wachmannschaften bestanden aus circa 900 Personen. 

Ein weiteres Außenlager war die Brünnlitzer Rüstungsfabrik von Oskar Schindler.

Anfang 1945 wurde von der SS das KZ geräumt; die Gefangenen wurden deportiert oder auf Todesmärsche geschickt.

Nur wenige Häftlinge blieben zurück und wurden am 13. Februar 1945 von der Roten Armee der Sowjetunion befreit. 

 Museum: Gross-Rosen w Rogoźnica

www.gross-rosen.eu

E-mail:rogoznica(at)gross-rosen(dot)eu

Trotz der hohen Opferzahlen blieb die Geschichte des Konzentrationslagers Groß-Rosen in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt.
Im März 1947 wurde das Lagergelände von der sowjetischen Armee offiziell an die polnischen Behörden übergeben, die daraufhin begannen die Lagerreste zu sichern. Im September 1947 wurde ein Wettbewerb für den Bau eines Mausoleums zum Gedenken an die Opfer ausgeschrieben. Im Herbst 1953 wurde das Mausoleum, in dem die Asche von Opfern aufbewahrt wird, nach einem Entwurf von Adam Procki fertiggestellt. Die Nischen in der Granitwand des Mausoleums bewahren Urnen mit Erde aus den Außenlagern des KZ Groß-Rosen auf.
1983 wurde das Museum Groß-Rosen gegründet. Die Initiative für diesen Schritt ging vor allem von ehemaligen Häftlingen aus. Zu den Aufgaben des Museums gehören seitdem die Erhaltung des Geländes und der Reste des Lagerarchivs, sowie die Dokumentation und die Vermittlung der Geschichte des Lagers. Das SS-Kasino und das Lagertor gehören zu den wenigen erhalten gebliebenen Gebäuden auf dem Gelände, hier finden heute Ausstellungen statt. Außerdem sind Fundamente der Baracken und des Krematoriums noch vorhanden, auch die Häftlingsküche, eine Hinrichtungsstätte (»Todeswand«) und der Steinbruch können besichtigt werden.

Quellen/Literatur

  • Alfred Konieczny: Das Konzentrationslager Groß-Rosen. In: Wolfgang Benz  (Red.): Die vergessenen Lager. (Dachauer Hefte. Band 5). München 1994
  • Isabell Sprenger: Groß-Rosen. Ein Konzentrationslager in Schlesien. Dissertation 1995 an der Universität Stuttgart. Böhlau, Köln 1996
  • Thomas Geve: Es gibt hier keine Kinder. Auschwitz, Groß-Rosen, Buchenwald. Zeichnungen eines kindlichen Historikers. Hrsg. von Volkhard Knigge(deutsch, engl., hebr.). Göttingen 1997
  • Ulrich Herbert, Karin Orth, Christoph Dieckmann; Die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 1, Fischer Taschenbuch Verlag, Göttingen 1998
  • Wolfgang Benz, Barbara Distel(Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. 9 Bände. C. H. Beck, München 2005
  • Willem Lodewijk Harthoorn: Verboden te sterven. (niederländisch), 2007 (Erfahrungen eines niederländischen Kommunisten, der von Ende April bis Mitte August 1942 in Groß-Rosen inhaftiert war.)
  • Flyer, MUSEUM GROSS-ROSEN, Gedenkstätte

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"Tagebuch eines Kriegsgefangenen" von Jan Deremaux

"Tagebuch eines Kriegsgefangenen" von Jan Deremaux (Herausgeber: AKuBiZ e.V., Schössergasse 3, 01796 Pirna, www. akubiz.de)

Das ursprüngliche Tagebuch aus den Niederlanden basiert auf Notizen auf losen Blättern. Während seines Aufenthaltes vom Februar bis April 1945 in Pirna hat Deremaux diese selbst zu einem Tagebuch zusammen getragen. Dem Tagebuch sind Texte vorangestellt die das Kriegsgefangenenwesen, die Kriegswirtschaft des Deutschen Reiches und das System der Zwangsarbeit sowie die spezifische Situation der niederländischen Kriegsgefangenen und die Geschichte der Burg Hohenstein beleuchten.(RB)