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Offener Brief zur Ehrung von Carl Hahn durch die Stadt Chemnitz

Erstellt von Rainer Ritscher | |   VVN BdA Chemnitz

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die von Herrn Neumann getroffene Einschätzung zu Carl Hahn können wir nur teilen. Herr Hahn ist untrennbar mit den Konzern Auto-Union AG verbunden. Durch die Kriegsproduktion und die Ausnutzung der Arbeitssklaven fuhr der Konzern bis zum Ende des 2. Weltkrieges märchenhafte Gewinne ein.

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die von Herrn Neumann getroffene Einschätzung zu Carl Hahn können wir nur teilen. Herr Hahn ist untrennbar mit den Konzern Auto-Union AG verbunden. Durch die Kriegsproduktion und die Ausnutzung der Arbeitssklaven fuhr der Konzern  bis zum Ende des 2. Weltkrieges märchenhafte Gewinne ein.

 

Die VVN-BdA Chemnitz, die Bürgerschaftliche Initiative "Historischer Atlas Sachsen 1933 - 1945"und die VHS Chemnitz, planen für den 26. Januar 2018 eine Veranstaltung zur Offenlegung der Verbrechen der Auto-Union im 2. Weltkrieg. Redner wird Dr. Hans Brenner sein, der viele Jahre zu den Außenlagern des KZ Flossenbürg forschte.
In Chemnitz gab es 2 Außenlager des KZ Flossenbürg: Bei den Astra Werken AG und bei der Auto-Union AG in Siegmar-Schönau (gehörte damals nicht zum Territorium Chemnitz).

 

In Sachsen waren zum Auto-Union Konzern gehörig noch ein AL in Zwickau, Hohenstein-Ernstthal und Zschopau. Insgesamt waren in diesen Rüstungsbetrieben 2.420 KZ-Häftlinge und Tausende Fremdarbeiter sowie Kriegsgefangene tätig. Durch die Verlagerung der Panzermotoren-Produktion von Siegmar-Schönau nach Leitmeritz (Litoměrice) entstand das größte Außenlager des KZ Flossenbürg mit ca. 18.000 Häftlingen; wobei Tausende zu Tode kamen. In der Konzerngeschichte gab es nicht nur den Fahrzeugbau für friedliche Zwecke und die Auto-Union war nicht nur ein guter Arbeitgeber, sondern hatte an der Rüstung durch Ausländer-Einsatz gut verdient. Der Referent kann durch Forschungen nachweisen, dass Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten und keine Verbrechen durch die Konzernleitung gescheut wurden, um die Unternehmensziele zu erreichen.

Es ist bekannt, dass Vertreter der Auto-Union AG im Jäger- und Rüstungsstab bei Speer eine gewichtige Rolle spielten und mit hohen Auszeichnungen des NS-Staates geehrt wurden. 2014 erschien ein umfangreiches Buch von Prof. Dr. Boch, TU Chemnitz, und Dr. Kurkowski, Ingolstadt, über die Auto-Union AG. Mit viele Zahlenmaterial zu Zwangsarbeiter, Ostarbeitern... bis hin zum Einsatz Tausender KZ-Häftlinge wird der Leser auf die schwärzeste Zeit der AG eingegangen, ohne dass diese Zahlen einer tiefgründigeren Wertung unterzogen werden konnten.

 

Eine Ehrung für Carl Hahn wäre eine Schande für die Stadt Chemnitz und ein Schlag ins Gesicht für diejenigen Bürger, die sich um Aufklärung der Kriegsverbrechen der Nazis bemühen.

 

 Mit freundlichen Grüßen

 

Rainer Ritscher

 

Mitglied Vorstand VVN-BdA Chemnitz

 

 

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