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Kulturstadtbewerbung mit Naziglocken

|   VVN BdA Chemnitz

In der Kulturstadtbewerbung 2025 von Chemnitz werden auch andere Städte, Gemeinden und Orte eingebunden. Dazu zählt Lößnitz.Es wirbt u.a. im Amtsblatt Chemnitz mit dem zweitältesten Bronzeglockenspiel von 1939.Gestiftet von Nazis.

In der Kulturstadtbewerbung 2025 von Chemnitz werden auch andere Städte, Gemeinden und Orte eingebunden. Dazu zählt Lößnitz. Es wirbt u.a. im Amtsblatt Chemnitz mit dem zweitältesten Bronzeglockenspiel von 1939. Gestiftet von Nazis. Die Stadt, der Bürgermeister Herr Troll und der Pfarrer Weiß, wollen alles so belassen. Es ist ihr Beitrag für die Europäische Kulturhauptstadtbewerbung von Chemnitz für das Jahr 2025, dem Jahr mit dem 80.Jahrestag der Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus.

Auf Wikipedia ist die Stellungnahme des Stadtrates nachzulesen. Hier ein Auszug:"Die Stadt Lößnitz distanziert sich ausdrücklich von den Zielen und der Ideologie des Nationalsozialismus. Das Lößnitzer Bronze-Glockenspiel steht insbesondere für Frieden, für Freiheit und für den Widerstand der Lößnitzer Bürger gegen die Kriegstreiberei der NS-Zeit."

Was heißt das wohl konkret? Die Hakenkreuzglocken stehen insbesondere für Frieden, die drei Glocken mit den einzelnen Inschriften "Ein Volk", "Ein Reich", "Ein Führer" stehen für (nationale rassenbegründete?) Freiheit und die Glocke mit der Inschrift bzw. mit dem Hitlerzitat "Wir danken in dieser Stunde dem Allmächtigen, dass er uns auf dem Wege in der Vergangenheit gesegnet hat und bitten ihn, dass er auch in Zukunft unseren Weg zum Guten geleiten möge. Adolf Hitler am 23.10.1938" steht symbolisch für den (unter Lebensgefahr für alle geleisteten gemeinsamen ) Widerstand der Lößnitzer Bürger gegen die Kriegstreiberei der NS-Zeit.

Welchen Widerstand? Was für eine Pervertierung. Die Glocken spendete Frau Pfauter mit Geld, welches sie u.a. durch Kriegsgefangene wieder einnahm. Die Kriegsgewinnlerin und glühende Unterstützerin der Gestapo Chemnitz könnte sich über solche Anhänger und Verfechter ihrer Spende nur freuen. Wo in Deutschland wird mit einem von Nazis gespendeten, mit Hakenkreuzen verzierten, mit Adolf Hitler huldigenden Inschriften für einen Kulturhauptstadtstitel geworben? In Chemnitz, der drittgrößten Stadt im Osten, dem ehemals Roten Chemnitz, der Stadt die am 5.März 1945 die St.Nikolai Kirche verlor, die Stadt die eine große Jüdische Gemeinde hat, dieStadt die zwei Ehrenbürger hat, welche die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz überlebten. Europäische Kulturhauptstadt, Dank der und mit den Glocken die dem Deutschen Faschismus gewidmet waren, dem Deutschen Militarismus, der die Eroberung und Unterjochung der Europäischen Völker zum Ziel hatte?

Kein Gremium wird die Umdeutung des Lößnitzer Stadtrates akzeptieren, damit ist Chemnitz raus aus dem Rennen. Es sei denn die Verantwortlichen der Kultur wenden sich gegen die in Bronze gegossen Unkultur. Wir, der VVN Chemnitz, haben gewarnt. Es kann keiner sagen, er hätte von nichts gewußt.

Thiemo Kirmse, 5.September 2020

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