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Die FIR vor dem XIX Kongress

|   VVN BdA Chemnitz

An diesem Wochenende findet in Barcelona, im Haus des Gewerkschaftsverbandes CCOO, der XIX reguläre Kongress der FIR statt. Eine der Botschaften, die von diesem Kongress ausgeht, wird es sein, dass das Vermächtnis der Frauen und Männer aus dem antifaschistischen Widerstand und der Überlebenden der faschistischen Verfolgung, gebündelt in dem Schwur der Häftlinge von Buchenwald „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit!“ und in den Losungen „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ keine historische Reminiszenz, sondern aktueller denn jemals ist.

An diesem Wochenende findet in Barcelona, im Haus des Gewerkschaftsverbandes CCOO, der XIX reguläre Kongress der FIR statt. Eine der Botschaften, die von diesem Kongress ausgeht, wird es sein, dass das Vermächtnis der Frauen und Männer aus dem antifaschistischen Widerstand und der Überlebenden der faschistischen Verfolgung, gebündelt in dem Schwur der Häftlinge von Buchenwald „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln, Schaffung einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit!“ und in den Losungen „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ keine historische Reminiszenz, sondern aktueller denn jemals ist.
Dieser Kongress findet in einer komplizierten Zeit statt. Er wurde wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben. Nun können aufgrund der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten verschiedene Delegierte von Mitgliedsverbänden nicht an der Tagung teilnehmen.
Umso wichtiger ist es daher, dass die Dachorganisation von Veteranenverbänden und Antifaschisten heutiger Generationen ihr gemeinsames Engagement für Frieden in den verschiedenen Teilen der Welt verstärkt. Unser Blick richtet sich auf die zivilen Opfer in allen Kriegsregionen. Deshalb treten wir für einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen ein. Waffen schaffen keinen Frieden, nur Diplomatie und die Stärkung der Vereinten Nationen können die Grundlagen für eine neue internationale Sicherheitsarchitektur sein. Das ist auch die Essenz eines Entschließungsentwurfs, der den Delegierten zur Beschlussfassung vorliegt.  
Die Überlebenden forderten die „Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln“. Heute erleben wir – nicht nur in Europa – das Wiedererstarken neofaschistischer und extrem rechter politischer Gruppen, gegen die politisch gehandelt werden muss, für eine demokratische Zukunft. In Vorbereitung auf die Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni 2024 schlägt der Kongress vor, dass sich die zivilgesellschaftlichen Kräfte, die Gewerkschaften, die ökologischen und sozialen Bewegungen, Jugend- und migrantische Organisationen in gemeinsamen Netzwerken aktiv in diesen Wahlkampf einmischen und ihre demokratischen und sozialen Forderungen zu Gehör bringen. Ein Europa, das sich der antifaschistischen Wurzeln bewusst ist, kann nur ein Europa aller Menschen sein, in dem die Rechte insbesondere der Schwächeren gestärkt werden, das gemeinsam Verantwortung für Flüchtlinge übernimmt, die vor Kriegen, Hunger und anderen Katastrophen zu uns kommen, das sich für Frieden, europäische Entspannungspolitik und gegen die Militarisierung der EU einsetzt.
Die FIR handelt in der verdienstvollen Tradition der Frauen und Männer aus dem Widerstand gegen den Nazismus. Sie ist ein „Traditionsverband“ mit aktueller und zukunftsweisender Verpflichtung. Dabei stehen die FIR und die meisten ihrer Mitgliedsverbände vor der Herausforderung, dass mit dem Verschwinden der Zeitzeugen und dem Wiedererstarken extrem rechter Kräfte in vielen Ländern Europas schlimme Formen von Geschichtsrevisionismus zu erleben sind. Denkmäler für die Befreiung vom Faschismus und die Befreier werden zerstört, faschistische Kollaborateure als „Freiheitskämpfer“ gewürdigt – und das geschieht nicht nur beim Bandera-Kult in der heutigen Ukraine.
Heute muss es gelingen, jungen Menschen Wissen und Zugänge zum antifaschistischen Kampf in den jeweiligen Ländern zu vermitteln. Viele Verbände sind in dieser Arbeit sehr engagiert. Diese Erfahrungen sollen in den Reihen der FIR gemeinsam ausgewertet werden und damit helfen, die Geschichts- und Erinnerungsarbeit zu stärken.

Zu den emotionalen Höhepunkten dieses Kongresses gehören mit Sicherheit auch die Veranstaltungen im Rahmenprogramm. Dort spielen Gedenken und Erinnern eine wichtige Rolle. Die Tagung wird eröffnet mit der Verleihung des Michel Vanderborght Preises an Preisträger aus neun Ländern Europas. Auf der Veranstaltung im Rathaus von Barcelona werden verdiente Veteranen, Künstler, Wissenschaftler und antifaschistische Aktivisten geehrt. Den Abschluss des Kongresses bilden Gedenkveranstaltungen zur Erinnerung an die Internationalen Brigaden und die spanischen Opfer der Franco-Diktatur. Die großartige „La Pasionaria“ mit ihrer Würdigung der antifaschistischen Kämpfer ist in den Reihen der FIR unvergessen.
Die FIR, die internationale Dachorganisation in der Tradition des antifaschistischen Kampfes, unterstreicht mit diesem XIX Kongress in Barcelona, dass lebendiger Antifaschismus und ihr Eingreifen in die politischen Fragen der Gegenwart auch zukünftig gebraucht wird.

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