Folgen Sie uns:

EIN STEIN - EIN NAME - EIN MENSCH

Stolpersteinverlegung 2025 in Chemnitz im Kulturhauptstadtjahr

Stolpersteine mahnen auch in Chemnitz im Jahre 2025

Der in Köln lebende Künstler Gunter Demnig wurde 1947 in Berlin geboren. Nach dem Studium für Kunstpädagogik, Industrial Design und Freie Kunst in Berlin und Kassel arbeitete er an verschiedenen Projekten.

1993 entstand die Idee zum Projekt "Stolpersteine". Diese Steine, die mit einer Gedenktafel aus Messing versehen sind, sollen an Opfer der NS-Zeit erinnern. Sie werden vor dem letzten selbst gewählten Wohnort der Opfer in den Bürgersteig eingelassen. Die ersten dieser Steine verlegte der Künstler 1997 (zuerst illegal) in Berlin - Kreuzberg. Seit 2000 wurden, in dem nun offiziellen Projekt, mehr als 100.000 dieser Steine in über 430 Städten und Gemeinden in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Österreich, Tschechien, der Ukraine und Ungarn verlegt.

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig und will so die Erinnerung an diese Menschen lebendig halten.

In Chemnitz wird das Projekt vom VVN-BdA Chemnitz, der die Initiative zur Verlegung der ersten Stolpersteine im Jahre 2007 übernahm, und der Stadt Chemnitz getragen. 

Für 120 Euro kann jeder eine Patenschaft für die Herstellung und Verlegung eines "Stolpersteins" übernehmen.

Es ist ein Projekt gegen das Vergessen: 330 „Stolpersteine“ lassen bisher in Chemnitz Menschen innehalten. Eingelassen in den Bürgersteig, erinnern die Gedenksteine an tragische Schicksale von Mitbürgern, die während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden. 10 mal 10 cm kleine Messingtafeln auf den Steinen geben Auskunft über Namen und die wichtigsten Lebensdaten dieser Menschen und markieren ihre letzten frei gewählten Wohn- oder Wirkungsstätten.

Stolpersteinverlegung 2025 in Chemnitz im Kulturhauptstadtjahr

30 Stolpersteine am 20. September in Chemnitz verlegt

Am Samstag, dem 20. September 2025, wurden weitere 30 neue Stolpersteine an zwölf Orten in Chemnitz verlegt und eingeweiht. 

In diesem Jahr ehrte die Stadt Chemnitz jüdische, politische und Euthanasieopfer. Möglich gemacht haben dies engagierte Bürgerinnen und Bürger und Schülerinnen und Schüler aus Chemnitzer Schulen, die mit der Übernahme von Patenschaften für die kleinen Gedenkplatten auch deren Finanzierung gesichert haben. Viele von ihnen sowie Angehörige der Geehrten aus Israel und der Schweiz sowie weitere Nachkommen ehemaliger Chemnitzer jüdischer Familien haben die Verlegung im Stadtgebiet begleitet.

Ein Künstlerleben - Gunter Demnig- vom Faden der Ariadne zu den Stolpersteinen der Gegenwart

Am 19. September hatte der Künstler Gunter Demnig zu einem Vortrag in das SMAC das ehemalige Kaufhaus Schocken eingeladen. 
In 90 Minuten wurden wir auf eine Reise mitgenommen den ein Künstler in der BRD und im vereinigten Deutschland durchlaufen musste.

Zentrales Anliegen von Gunter Demnig war dabei die Verbindung der Städte und der Menschen innerhalb Europas und das nach den Schrecken von  zwei Weltkriegen. 
Eindringlich wurde dabei von Herrn Demnig auf die Einheit Europas und das verbindende hingewiesen. Gunter Demnig ging es dabei immer um den Antifaschismus.
Schließlich wurde in den 90er Jahren die Idee des Stolpersteins geboren, die sich inzwischen europaweit als Erinnerungskultur zur Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus etabliert hat. 

Am Ende beantwortete Gunter Demnig Fragen der Teilnehmer und es wurde überdeutlich, dass Überlebende und Angehörige aus verschiedenen Ländern die Idee der Erinnerung an ihre Großeltern und Eltern
fest in ihrem Leben etabliert haben und sie jetzt einen Ort der Erinnerung und der Trauer durch die Stolpersteine haben. 

Andreas Knorr

 

Stolpersteinverlegung am 20.September 2025

Am Samstag, dem 20. September werden in Chemnitz 30 neue Stolpersteine an zwölf Orten im Stadtgebiet eingeweiht. Seit 2007 erinnert die Stadt Chemnitz mit der Verlegung von Stolpersteinen an Schicksale von Chemnitzerinnen und Chemnitzern, die während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden. Eingelassen in den Gehweg, geben die kleinen Messingtafeln auf den Steinen Auskunft über ihre wichtigsten Lebensdaten. In diesem Jahr werden auf diese Weise jüdische, politische und Euthanasieopfer geehrt.

Auftakt ist um 9 Uhr die feierliche Einweihung von vier Stolpersteinen für die Familie Jacoby vor dem Tietz, welche im Beisein von Gunter Demnig, Künstler und Initiator des weltweiten Projektes, stattfindet.

UhrzeitVerlegeortGeehrte Person 
9 UhrMoritzstraße 20Erich Jacoby 
Eugenie Jacoby, geb. Brüll 
Gerhard Jacoby 
Marion Jacoby
 
 
9.40 UhrEcke Bahnhofstraße/ 
Augustusburger Straße
Richard Sander 
Sophie Sander, geb. Grossmann 
Herbert Sander
 
> Lebensweg
10.05 UhrAugustusburger Straße 36Kalman Kugelmas 
Hanah Kugelmas, geb. Bloner 
Margot Kugelmas
 
 
10.30 UhrGegenüber Uferstraße 20Szyja Wulf 
Ettel Lea Wulf, geb. Buchaster 
Joseph Wulf
 
 
10.55 UhrWürzburger Straße 25Karl Otto Marianne Otto, geb. Schubert
 
 
11.25 UhrOttostraße 11Louis Goldschmidt
 
 
Pause von 11.45 bis 13.15 Uhr  
13.15 UhrHenriettenstraße 50Hugo Benda 
Louise Marie Benda, geb. Krug 
Ilse Benda
 
 
13.40 UhrWalter-Oertel-Straße 60Johannes Paudler
Nanny Paudler, geb. Fröhlich
 
 
14.05 UhrGustav-Adolf-Straße 40Gerhard Rothe
 
> Lebensweg
14.30 UhrHeinrich-Beck-Straße 1Dr. Helmuth Daniel Klemperer 
Ursula Klemperer, geb. Pabst 
Justus Thomas Klemperer 
Edith Charlotte Klemperer
 
> Lebensweg
15 UhrLiliencronstraße 1Heinrich Neumann 
Dora Neumann, geb. Grellmann
 
 
15.35 UhrGrünband 20Bodo Ritscher 
Auguste Ritscher, geb. Ringelblum
 
 

Kontakt

Anfragen zur Stolpersteinpatenschaft richten Sie bitte direkt an uns, den Stadtverband Chemnitz des VVN/BdA, 

E-Mail:  info(at)vvn-bda-chemnitz(dot)de

Postanschrift:

VVN-BdA Chemnitz
09002 Chemnitz
Postfach: 251

Erreichbar in der Zeit :
Mittwoch,  14.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Telefon: +49 15140186592

NS-Terror und Verfolgung in Sachsen

Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.

Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium. 

Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.

Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S

Von Leipzig über Waldheim nach Buchenwald vom Anarchosyndikalisten zum Kommunisten

Erinnerungnen von Richard Thiede (1906 - 1990) Herausgegeben von Gert Thiede 

Zu diesem Bericht Im Januar 1984, mit bereits 78 Jahren, hat mein Vater versucht, sein persönliches Leben schriftlich festzuhalten.
Sein Ziel war es, die Erinnerungen einmal in einer Schrift zusammenzufassen und der Öffentlichkeit oder einem Museum zur Verfügung zu stellen. Dabei kam es ihm vor allem darauf an, die in Zeiten politischer Engstirnigkeit mancher Funktionäre, ihre abwertende und abweisende Einschätzung zum Wirken der Freien-Arbeiterunion-Deutschlands (FAUD) in der Betrachtung der Arbeiterbewegung richtig zu stellen. ....

"Tagebuch eines Kriegsgefangenen" von Jan Deremaux

"Tagebuch eines Kriegsgefangenen" von Jan Deremaux (Herausgeber: AKuBiZ e.V., Schössergasse 3, 01796 Pirna, www. akubiz.de)

Das ursprüngliche Tagebuch aus den Niederlanden basiert auf Notizen auf losen Blättern. Während seines Aufenthaltes vom Februar bis April 1945 in Pirna hat Deremaux diese selbst zu einem Tagebuch zusammen getragen. Dem Tagebuch sind Texte vorangestellt die das Kriegsgefangenenwesen, die Kriegswirtschaft des Deutschen Reiches und das System der Zwangsarbeit sowie die spezifische Situation der niederländischen Kriegsgefangenen und die Geschichte der Burg Hohenstein beleuchten.(RB)