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Nasskaltes, unfreundliches Wetter und dennoch waren am 16. April über 25 Chemnitzerinnen und Chemnitzer sowie Sympathisanten gekommen, um dem streitbaren Antifaschisten und ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands in Dankbarkeit zu gedenken.
Die Faschisten verhafteten ihn 1933, sperrten ihn dauerhaft, u.a. in Bautzen ein, um ihn dann 1944 in Buchenwald meuchlings zu ermorden.
Einen prinzipiellen Standpunkt Thälmanns kann und muss man auf die heutige Zeit übertragen. 1913 forcierte der deutsche Imperialismus seine Kriegsvorbereitungen. Reichskanzler Bethmann Hollweg begründete im Reichstag eine Heeresvorlage, nach das Landesheer um 136 000 Mann vergrößert werden sollte. Die finanziellen Mittel sollten durch eine einmalige außerordentlichen Wehrbetrag und durch Besitzsteuern aufgebracht werden. In Hamburg brachte Ernst Thälmann in einer SPD-Mitgliederversammlung des Distrikts Eilbeck am 8. August 1913 zum Ausdruck, dass er in der "Deckungsfrage" mit der "Haltung der Fraktion...nicht einverstanden " sei. Die Kosten der Wehrvorlage würden sowieso auf die Volksmassen abgewälzt, führte er auf einer weiteren Versammlung zwei Tage später aus.
Wie recht hatte er und der gegenwärtigen SPD Führung wäre für ihre staatstragenden Entscheidungen ein parteipolitisches Quellenstudium mit geschichtsrelevanten Erkenntnissen zu empfehlen.
Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.
Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium.
Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.
Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S
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