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Unvergessen - Alfons Pech

Unvergessen - Alfons Pech Alfons Pech, geboren am 20. September 1894 in Pabianice, Kongresspolen, und war ein deutsch-russischer Widerstandskämpfer gegen den Faschismus. 

Er erlernte den Beruf eines Schlossers. Kurz vor dem 1. Weltkrieg kam er nach Chemnitz und trat er dem Deutschen-Metallarbeiter-Verband sowie der SPD bei und wechselte 1931 zur Sozialistischen Arbeiterpartei(SAP).

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er als Staatsbürger Russlands interniert, 1915 wurde entlassen und unter Polizeiaufsicht gestellt. Im Jahr 1920 nahm er am Generalstreik gegen den Kapp-Putsch teil und beteiligte sich an den Bestrebungen, eine Einheitsfront der Arbeiter gegen die faschistischen Machthaber zu bilden. Er arbeitete bei der Firma Vogt in Chemnitz, wo er 1932 entlassen wurde und später kurzfristig Arbeit in Zittau fand. Erneut aus politischen Gründen wieder entlassen, blieb er bis 1939 arbeitslos und wurde erst dann wieder als Schlosser eingestellt. 

Im Jahr 1939 begann auch seine Widerstandstätigkeit gegen das NS-Regime. Zusammen mit Fritz Ermer gründete er eine Widerstandsgruppe, die versuchte, sich mit anderen Gruppen in Chemnitz zu verbinden und erreichte eine enge Zusammenarbeit mit der illegalen KPD-Organisation von Ernst Enge. Er gehörte dem gewerkschaftlichen Widerstand in der Chemnitzer Firma Pfauter an. Als die ersten russischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter 1941 nach Chemnitz kamen, fungierte er als Dolmetscher und versuchte Hilfe zu leisten. So brachte er Zwangsarbeiter in seiner Wohnung unter und versorgte sie mit Lebensmitteln. 

Am 3. August 1944 wurde er verhaftet. Während des Bombenangriffs anglo-amerikanischer Fliegerverbände am 5. März 1945 auf Chemnitz konnten Inhaftierte aus einem Seitenflügen des Kaßberggefängnis fliehen. Nach der Flucht von der Gestapo gefasst, wurde er mit sechs weiteren Antifaschisten am 27. März 1945 am Hutholz in Neukirchen bei Chemnitz erschossen.Die antifaschistischen Widerstandskämpfer wurden vorher gezwungen, ihr eigenes Grab auszuheben.

Ehrungen Der ehemalige Wohnsitz in der Ammonstraße 43 wurde mit einer Gedenktafel versehen. Ehrenhain der Sozialisten Karl-Marx-Stadt/Chemnitz Alfons-Pech-Straße in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz(Altendorf) 

Quellen/Literatur Broschüre "Gegen das Vergessen", VVN-BdA Stadtverband Chemnitz Broschüre "Ehrenhain der Sozialisten Karl-Marx-Stadt", Stadtleitung Karl-Marx.Stadt der SED, Rat der Stadt Karl-Marx-Stadt.

Hier finden Sie den Erinnerungsort

NS-Terror und Verfolgung in Sachsen

Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.

Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium. 

Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.

Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S