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Dr. Theodor Neubauer wurde am 12. Dezember 1890 in Ermschwerd geboren. Nach erfolgreicher Promotion 1913 und Kriegsdienst arbeitete als Hilfslehrer am Königin-Luise-Gymnasium in Erfurt. Im März 1920 beteiligte er sich als einziger Lehrer an seiner Schule an dem Generalstreik gegen den Kapp-Putsch, was seine Entlassung als Lehrer zur Folge hatte. Mit dem linken Flügel der USPD kam er 1920 zur KPD, wurde Abgeordneter des Thüringer Landtages und Staatsrat in der kommunistisch-sozialdemokratischen Regierung Thüringens. Ab 1923 Reichstagsabgeordneter und später Mitarbeiter des ZK der KPD. Am 7. Februar 1933 nahm Neubauer an der ZK-Tagung der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil. 1933 verhaftet und als Zeuge im Reichstagsbrandprozess vernommen, wo er trotzt Folterungen die Positionen die Aussagen des Angeklagten Georgi Dimitroffs unterstützte. 1934 zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt, wurde er jedoch bis 1939 in den Zuchthäusern Plötzensee und Brandenburg sowie in den KZ Lichtenburg, Papenburg, Esterwegen und Buchenwald gefangen gehalten. In der Haft und nach seiner Entlassung 1939 arbeitete er im Widerstand eng mit Albert Kunz, Walter Stoecker und Magnus Poser zusammen. Im Frühjahr 1943 wurde unter seiner Mitwirkung die operative Leitung der KPD und des antifaschistischen Widerstandeskampfes in Deutschland gebildet. Zu ihr gehörten Anton Saefkow, Franz Jakob, Georg Schumann, Martin Schwantes und Bernhard Bästlein. Dr. Theodor Neubauer wurde am 14. Juli 1944 verhaftet und am 8. Januar 1945 in Berlin vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Im Zuchthaus Brandenburg-Görden wurde er am 5. Februar 1945 enthauptet und sein Leichnam verbrannt. Die Urne wurde in Tabarz im nach ihm benannten Park bestattet. Ehrungen: In der DDR wurde 1959 die staatliche Auszeichnung "Dr.-Theodor-Neubauer-Medaille" gestiftet, mit der Verdienste beim Aufbau des sozialistischen Bildungs- und Erziehungswesens gewürdigt wurden. 1969 wurde nach Theodor Neubauer die Pädagogische Hochschule Erfurt/Mühlhausen benannt. In Berlin erinnert seit 1992 in der Nähe des Reichstages eine der 96 Gedenktafeln für von den Faschisten ermordeten Reichstagsabgeordneten an Dr. Theodor Neubauer. Im Zuchthaus Brandenburg-Görden wird hervorgehoben an Dr. Theodor Neubauer gedacht und erinnert. Am letzten Wohnsitz von Theodor Neubauer, Lauchagrundstraße 13/Theodor-Neubauer-Park in Bad Tabarz, ist eine Gedenktafel angebracht und ein Stolperstein im Gehweg eingelassen. Tabarz, Theodor-Neubauer Park, Gedenkstätte(Urnenstätte) für Dr. Theodor Neubauer; die Ausstellung über sein Leben und Kampf existiert nicht mehr POS/EOS "Dr. Theodor Neubauer" Karl-Marx-Stadt, Chemnitz; Gedenkstein auf dem Schulgelände Anschrift: Vettersstr. 34, 09126 Chemnitz; das Schulgebäude wurde nach 1990 leergezogen und später abgerissen, einschließlich Stützmauer mit Namenszug. Der Ersatzneubau erhielt den Namen von Maria Brandt. POS Dr. Theodor Neubauer" Halle, Baubeginn 1960, Eröffnung und Namensgebung am 1. September 1961; Namensänderung wurde am 19.02.1992 von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Halle/Saale beschlossen Gedenkstein für den kommunistischen Lehrer Dr. Theodor Neubauer, vor dem Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ruhla FDGB-Erholungsheim "Theo Neubauer" in Tabarz; heute AKZENT Hotel „Am Burgholz" Anmerkung: Bad Tabarz (bis 9. März 2017 Tabarz/Thüringer Wald) Quellen/Literatur: Gedenkstätten, Arbeiterbewegung - Antifaschistischer Widerstand - Aufbau des Sozialismus, Urania-Verlag Leipzig Jena Berlin, 1974 Das Ferien- und Bäderbuch, Verlag Tribüne Berlin, 1965
Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.
Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium.
Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.
Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S
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