Ich lade Euch ein.
Ilse Rau, geb. Benda verließ 1938 Chemnitz nach den Bedrohungen der Pogromnacht als Halbwaise und flüchtete nach Belgien.
Sie durchlebte viele Kindheitstraumen, von denen die Enttäuschung darüber, sich als Jüdin trotz aller Zusicherungen, doch schämen und fürchten zu müssen, das Schlimmste war. Hilflos und wie gelähmt wurde sie Zeugin, wie ihr Chemnitzer Lieblingslehrer Leo Elend nicht mehr da sein konnte für sie.
Nach 1945 kehrte Ilse nach Deutschland zurück, um anderen Menschen bei der Bewältigung ihrer Traumata professionell behilflich zu sein.
In ihren letzten Lebensjahren ging sie mit ihrer Autobiografie "Meine Mara Jahre" auf Reisen.
Das übernimmt seit einiger Zeit ihre Tochter Frau Beate Rau aus Göttingen.
Das Schicksal von Ilse Rau geb. Benda, Tochter eines jüdischen Kleinunternehmers und nichtjüdischen Handelsvertreterin, ähnelt dem so manch anderer angeblich privilegierter "Mischlingsjuden", deren Geschichten in Chemnitz noch nicht so häufig erzählt werden, und doch anrührend und eindrucksvoll wirkt.
Ein Zugang zu jenen "dunklen Kapiteln" unserer Stadtgeschichte ist möglich und notwendig.
Bitte weiterempfehlen.
Über einen Hinweis eines beabsichtigten Besuches würde ich mich freuen. Danke.
Peter