Aktuelles


Zum 80. Jahrestag der Befreiung des faschistischen Vernichtungslagers Auschwitz (Oświęcim - Oshpitsin - Auschwitz)

Wie konnte es zu den millionenfachen, furchtbare Verbrechen kommen, die durch Deutsche, internationale Faschisten und Kollaborateure europaweit begangen wurden?

 

Erinnern wir uns an die bereits vor 125 Jahren geschaffenen Grundlagen und gesellschaftspolitischen Voraussetzungen für die Entwicklung und das Erstarken des Faschismus. Hitler und seine Helfershelfer gründeten am 20. Februar 1920 in der Weimarer Republik die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), deren Programm und Ideologie von radikalem Antisemitismus und Nationalismus sowie der Ablehnung von Demokratie und Marxismus bestimmt war. Am Abend des 24. Februar 1920 erfolgte im Münchner Hofbräuhaus die öffentliche Bekanntgabe der neuen Partei durch Umbenennung der Deutschen Arbeiterpartei(DAP) in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), wobei die offizielle Ummeldung von DAP in NSDAP bereits am 20. Februar 1920 vollzogen worden war. An jenem Abend veröffentlichte die NSDAP ihr Parteiprogramm mit den Hauptpunkten „Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft von Juden“ und „Stärkung der Volksgemeinschaft“. Bereits ab 1920 kooperierte diese deutsche faschistische Partei mit der aus Österreich der DNSAP und der Tschechoslowakei. Im August 1920 hielten sie ein „zwischenstaatliches Treffen“ in Salzburg ab, anschließend gab es ein „zwischenstaatliches Sekretariat“ mit Sitz in Wien. Im August 1923 wurde sogar ein gemeinsamer, länderübergreifender Parteitag in Salzburg abgehalten, auf dem jedoch Richtungsstreits über die zu verfolgende politische Strategie und Methoden eskalierten.

 

Am 6. November 1932 fand innerhalb eines Jahres die zweite Reichstagswahl, nach dessen Auflösung durch Paul von Hindenburg, statt. Dieser ernannte Hitlers am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler. Bereits am 1. Februar wurde das Parlament aufgelöst und es folgten am 28. Februar die Verordnung des Reichspräsidenten Hindenburg(!) zum Schutz von Volk und Staat sowie am 24. März das Ermächtigungsgesetzt. Jetzt konnten auch Parlamentarier ohne Gerichtsverfahren in Konzentrationslager eingesperrt und gefoltert werden - 96 von ihnen wurden ermordet. Parteien wurden jenseits der NSDAP verboten. 

Im gleichen Jahr wurden bereits die ersten Konzentrationslager geschaffen. So in Sachsenburg bei Frankenberg/Sachsen. Ab Sommer 1934 übernahm hier die SS das Lager, wo nach dem Vorbild des KZ Dachau die bis zu 1400 Gefangenen arbeiten mussten. Ab 1935 galt die Prügelstrafe ber Verstößen gegen die Lagerordnung. Im September 1937 wurde dieses Lager aufgelöst und die Gefangenen kamen in neu errichtete Lager wie Buchenwald und Sachsenhausen.

Am 1. September 1939 erfolgte der Überfall Deutschlands auf Polen und bereits im Ende Oktober wurde das sogenannten im "Oststreifen" liegende Oświęcim Oberschlesien angegliedert und damit reichsdeutsches Territorium. Damit begann die zielgerichteten und systematische Umwandlung eines Zentrums jüdischen Lebens in eine Stätte des Massenmordes. Die Haupttreuhandstelle Ost raubte den jüdischen Besitz zum "Wohle" des Reiches und seiner Günstlinge. Noch ehe Rudolf Skaletz als Amtskommissar den polnischen Bürgermeister ablöste, war aus Oświęcim Ausschwitz geworden. Am 1. Mai 1940 begab sich der zum Lagerkommandanten ernannte Rudolf Höß nach Auschwitz und begann mit der Errichtung des größten deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers. In der Folge wurden europaweit gefangen genommenen Menschen per Bahn in das KZ Auschwitz deportiert, etwa 90 % waren Juden. Die Herkunftsländer waren hauptsächlich Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Sowjetunion, Tschechoslowakei und Ungarn. In Auschwitz fand im Zuge des Holocaust(auch Shoah) ein systematischer und fabrikmäßiger Mord an europäischen Juden statt, aber auch andere durch das NS-Regime verfolgte Gruppen wurden dort eingesperrt und ermordet. 

Bis zu 1,5 Millionen Kinder, Frauen und Männer wurden in diesem gewaltigen Vernichtungslager ermordet. Die genaue Opferzahl konnte nicht ermittelt werden.

 

Am 27. Januar 1945 befreite die von Osten vorrückende Rote Armee die Überlebenden des Lagerkomplexes.

 

 

Keinen Fußbreit den rechten Provokateuren

 Am 18. Januar wird in Chemnitz mit einem Festakt im Opernhaus das Europäische Kulturhauptstadtjahr eröffnet.

Dazu werden Gäste erwartet und es finden Straßenpartys statt. Dem wollen die rechtsradikalen "Freien Sachsen" mit Provokationen begegnen.
 Chemnitz und seine Bürgerinnen und Bürger haben mit Ideenreichtum, Fantasie und viel Fleiß erfolgreich um den Titel Kulturhauptstadt gekämpft. Es ist die Gelegenheit mit Stolz und Engagement die vielfältigen Leistungen der Stadtgesellschaft einer interessierten Welt zu präsentieren. Und nun kommt eine Gruppe um die rechte Ecke, die sich "Freie Sachsen" nennt und will in unverantwortlicher Weise die festliche Eröffnung diskreditieren. Sie wollen wohl wieder Bilder schaffen, die durch verleumderische und stigmatisierende Aussagen begleitet, Chemnitz in Misskredit bringen soll. Anstatt sich einzubringen und die Chancen für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt mit zu nutzen, wollen sie nur destruktiv durch die Innenstadt mit der Hauptaussage "Wir sind dagegen" wandern. 

Damit stellen sie sich bewusst und zerstörerisch sich gegen ein sich entwickeltes freies Sachsen. Einen Imageverlust der Stadt wohlfeil in Kauf nehmen. Die Chemnitzer und Chemnitzerinnen sollten sich dem machtvoll mit ihrer Teilnahme an der Eröffnung und nachgelagerten Veranstaltungen entgegenstellen und Proteste aktiv unterstützen. Gefordert sind jetzt und in Zukunft kreative, konsequente und unnachgiebige antifaschistische und antirassistische Projekte, Veranstaltungen sowie der persönlicher Einsatz der Mitbürger. Verwaltung und Sicherheitskräfte haben bei der Umsetzung dieser Aufgaben eine große Verantwortung.

Nachrichten

|   VVN BdA Chemnitz

Dazu werden Gäste erwartet und es finden Straßenpartys statt. Dem wollen die rechtsradikalen "Freien Sachsen" mit Provokationen begegnen.

Chemnitz…

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|   VVN BdA Chemnitz

Zum Hundersten von Mikis Theodorakis (Μίκης Θεοδωράκης) geboren am 29. Juli 1925 auf Chios, verstorben am 2. September 2021 in Athen) Mikis…

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|   VVN BdA Chemnitz

Als wäre es noch nicht lange her, unsere gemeinsam Fahrt nach Terezin(Theresienstadt) zu Ehren und zur Erinnerung an die von den Faschisten…

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Erstellt von Raimon Brete | |   VVN BdA Chemnitz

Ab heute kann man neben Justin Sonder auf einer Bank auf dem Chemnitzer Brühl, gegenüber der Rosa-Luxemburg-Schule, Platz nehmen. Dem…

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Erstellt von Raimon Brete | |   VVN BdA Chemnitz

Am Sonntag, dem 20. Oktober, erinnerte der Vorsitzende des Chemnitzer Ortsverbandes der VVN-BdA, Stadtrat Enrico Hilbert, an den 80. Todestages des…

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|   VVN BdA Chemnitz

(Der Überfall auf Polen und doch nichts gelernt)

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Kinderdenkmal in Lidicé braucht unsere Unterstützung

Tschechoslowakische Widerstandskämpfer verübten am 27. Mai 1942 ein erfolgreiches Attentat auf Reinhard Heydrich, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes. Die faschistischen Besatzer reagierten mit massiven Vergeltungsmaßnahmen.

Am Abend des 9. Juni 1942 umstellten deutsche Polizeikräfte den Ort. Alle 172 Männer, die älter als 15 Jahre waren, wurden am Morgen des 10. Juni erschossen, 195 Frauen wurden, nachdem sie in einer Turnhalle in Kladno von den Kindern getrennt worden waren, in das KZ Ravensbrück deportiert, wo 52 von ihnen ermordet wurden. Sechs Schwangere wurden nach Prag gebracht, nach der Entbindung von ihren Neugeborenen getrennt und ebenfalls ins KZ Ravensbrück deportiert. Lidice wurde in Brand gesteckt, gesprengt und dann eingeebnet.

Nach der Trennung von ihren Müttern wurden die Kinder in ein Lager nach Litzmannstadt verbracht.  82 Kinder wurden vergast sowie sieben zwecks Germanisierung in ein Lebensborn-Heim gesteckt.

Zur Erinnerung und Mahnung wurde eine Bronzegruppe mit den Abbildern der 82 Kinder von der Bildhauerin Marie Uchytilová geschaffen.

Für den Erhalt und einer notwendigen Restaurierung  des Denkmals werden Spenden eingeworben.

Post aus Lidice(Auszug): 

Wir freuen uns stets über Unterstützung und sind sehr dankbar, wenn Sie unser Vorhaben, das Kinderdenkmal zu restaurieren finanziell unterstützen. Wir haben auch einen Bankaccount bei der Česká národní banka, wo Gelder auch in Euro überwiesen werden können:

Pamatnik Lidice

IBAN: CZ96 0710 0000 0000 0133 4141

BIC: CNBACZPP

Kinderdenkmal

Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und nochmals vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Mit herzlichen Grüßen

Eduard Stehlík

PhDr. Eduard Stehlík, Ph.D., MBA
Direktor

Unsere Termine
Es gibt keine Veranstaltungen in der aktuellen Ansicht.

Stolpersteine mahnen auch in Chemnitz

Mahnung auch im Kaßberggefängnis

Lagerarbeitsgemeinschaft Sachsenburg

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NS-Terror und Verfolgung in Sachsen

Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter habe ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt. Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium. Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte. Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen. Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S

Von Leipzig über Waldheim nach Buchenwald vom Anarchosyndikalisten zum Kommunisten

Erinnerungnen von Richard Thiede (1906 - 1990) Herausgegeben von Gert Thiede Zu diesem Bericht Im Januar 1984, mit bereits 78 Jahren, hat mein Vater versucht, sein persönliches Leben schriftlich festzuhalten. Sein Ziel war es, die Erinnerungen einmal in einer Schrift zusammenzufassen und der Öffentlichkeit oder einem Museum zur Verfügung zu stellen. Dabei kam es ihm vor allem darauf an, die in Zeiten politischer Engstirnigkeit mancher Funktionäre, ihre abwertende und abweisende Einschätzung zum Wirken der Freien-Arbeiterunion-Deutschlands (FAUD) in der Betrachtung der Arbeiterbewegung richtig zu stellen. ....

"Tagebuch eines Kriegsgefangenen" von Jan Deremaux

"Tagebuch eines Kriegsgefangenen" von Jan Deremaux (Herausgeber: AKuBiZ e.V., Schössergasse 3, 01796 Pirna, www. akubiz.de) Das ursprüngliche Tagebuch aus den Niederlanden basiert auf Notizen auf losen Blättern. Während seines Aufenthaltes vom Februar bis April 1945 in Pirna hat Deremaux diese selbst zu einem Tagebuch zusammen getragen. Dem Tagebuch sind Texte vorangestellt die das Kriegsgefangenenwesen, die Kriegswirtschaft des Deutschen Reiches und das System der Zwangsarbeit sowie die spezifische Situation der niederländischen Kriegsgefangenen und die Geschichte der Burg Hohenstein beleuchten.(RB)