Anton Erhardt


Unvergessen - Anton Erhardt

Anton Erhard wurde am 1. April 1885(oder am 14. Januar 1895) in Bischofteinitz(Horsovský Týn) in der Tschechoslowakei geboren. Mit 20 Jahren wurde er zum Habsburger Militär eingezogen und diente im Schützenregiment 7. Nach einer schweren Verwundung am 12. November 1916 in der Nähe von Stanislau verließ er als Korporal am 28. Oktober  1918 die geschlagene österreichische Armee. Ohne Lohn und Brot war er zur Auswanderung gezwungen und ging über den Erzgebirgskamm nach Siegmar bei Chemnitz.

Am 5. Februar 1921 heiratete er Rosa Peters, mit der acht Kinder hatte. Am Tage seiner Ermordung hatten nur drei Kinder die entbehrungsreiche Zeit der Weimarer Republik überlebt.

Er war eine Kämpfernatur im Sinne jener Kämpfer des deutschen Proletariats, die erkannten: "Der Feind steht im eigenen Land!" Er wurde Kommunist und sehr aktiv in der KPD-Gruppe Siegmar, im Roten Frontkämpferbund(RFB), in der Roten Hilfe(RHD), im Deutschen Baugewerksbund(DBB) und in der Revolutionären Gewerkschaftsopposition((RGO). Er nahm am großen Aufmarsch der Roten Sportler und des RFB in Erfurt sowie der RFB-Treffens in Nürnberg und Jena als auch am IV. Reichstreffens des RFB zu Pfingsten in Berlin 1928 teil. Mit der revolutionären Jugend des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschland(KJVD) marschierte er zu den Reichsjugendtagen in Chemnitz 1928 und in Leipzig. In Limbach bei Chemnitz war er auf einer Großkundgebung und 1932 eilte er mit anderen Kameraden der Roten Wehr den  Arbeitern in Grüna zu Hilfe, die von SA-Sturm Limbach angegriffen wurden.

Während die Wiederaufrüstung Deutschlands immer akuter wurde(Panzerkreuzerbau) distanzierte er sich deutlich von der Rechten SPD-Führung. "Was haben sie bloß heute aus der Partei Bebels gemacht", sagte er einmal verbittert.

Am 17. Februar 1933 um Mitternacht erwartete er an der Straßenbahnhaltestelle in Siegmar einen Kurier, der antifaschistische Flugblätter überbringen sollte. Hier wurde er von SA-Schlägern überfallen und durch Messerstiche in Kopf und Rücken brutal ermordet.

Die KPD-Leitung des Unterbezirkes Chemnitz und auch die Genossen aus Siegmar schlugen der SPD-Leitung gemeinsame Kampfmaßnahmen zur Abwehr des faschistischen Terrors vor. Das Angebot für einheitliche Kampfaktionen 

Die Empörung der Bevölkerung über diesen Mord zeigte sich darin, dass das Begräbnis für Anton Erhardt zu einer bewegenden antifaschistischen Demonstration von 50.000 Chemnitzern wurde.

 

Ehrungen:

Gedenkstein in Chemnitz an der Zwickauer Str.418

Die Pionierfreundschaft der Oberschule "Fritz Schmenkel", die FDJ-Grundorganisation und die Kampfgruppenhundertschaft des VEB Elite-Diamant trugen seinen Namen.

 

Quellen/Literatur
Gedenkstätten, Urania-Verlag Leipzig - Jena - Berlin, Dezember 1973
 Broschüre "Aus der Vergangenheit lernen, die Gegenwart meistern, die Zukunft gestalten", Rat der Stadt Karl-Marx-Stadt, Abt. Kultur 
 Broschüre "Gegen das Vergessen", VVN-BdA Stadtverband Chemnitz

 

Orte des Gedenkens