Falkeplatz


Bernhard Kuhnt

Der Name des sozialdemokratischen Funktionärs Bernhard Kuhnt
ist ebenso wie der Name Fritz Heckert untrennbar
mit dem Falkeplatz verbunden.

Viele Jahre war Bernhard Kuhnt:

  • leitend in der Chemnitzer SPD und
  • leitend im Bezirk Chemnitz-Erzgebirge tätig
  • hatte Anteil am Kieler Matrosenaufstand,
    der die Novemberrevolution einleitete
  • 1920 bis 1933 Mitglied des Reichstages
  • stellte sich entschlossen dem zur Macht
    strebenden Nationalsozialismus entgegen
  • rief am Vorabend des Reichstagsbrandes
    in der Sporthalle Altendorf
    15 000 Chemnitzer zum Widerstand auf.


Bernhard Kuhnt wurde am 9.März 1933 verhaftet.

Auf einem Obstkarren mussten ihn SPD-Stadträte
unter Hohn und Spott der Nazis durch die Stadt
und auch über den Falkeplatz fahren.

Ihr schändliches Treiben propagierten die Nazis auf einer Postkarte
(siehe Abb.oben)


Bernhard Kuhnts Leidensweg führte über das Hansa-Haus und
das Polizeigefängnis Hartmannstraße ins KZ.



Die Stadt Chemnitz ehrte ihn, indem sie bereits 1946
in Reichenhain einen Weg nach ihm benannte.

Falkeplatz

Der Falkeplatz, gelegen im ehemaligen Nicolaiviertel, nahe am Nicolaitor.
Das Nicolaiviertel erinnert uns an die Nicolaikirche, die den Bomben des
zweiten Weltkrieges zum Opfer fiel und den heutigen Bahnhof Mitte einst
Nicolaibahnhof.

In Würdigung der Lebensleistung des Chemnitzer Arbeiterführers und Kommunisten
Fritz Heckert wurde der Falkeplatz im Jahre 1951 in "Fritz-Heckert-Platz" umbenannt.


Besonderer historischer Bezug war die Rede Heckerts am 23. März 1920
vor Chemnitzer Arbeitern auf eben diesem Platz. Es kam zum Generalstreik,
dreitausend Arbeiter wurden bewaffnet, SPD, KPD und USPD bildeten einen
Aktionsausschuss. Der Kampf der geeinten Arbeiterschaft war erfolgreich,
Kapp musste abdanken.

In einer Anwandlung von bilderstürmerei wurde dieser Platz 1990 wieder
in Falkeplatz zurückbenannt, hätte ihn in Anbetracht der Vorkommnisse im
März 1933 auch gut "Bernhard-Kuhnt-Platz" nennen können ...