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Als die Synagogen brannten und die Mehrheit dazu schwieg
Der Begriff Novemberpogrome 1938 bezieht sich hauptsächlich auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 in der vom faschistischen Staat und einem Teil seiner Bürgerinnen und Bürger organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden und ihre Gebetshäuser im Dritten Reich stattfanden. Dabei wurden zwischen dem 7. und 13. November im ganz Deutschland mehrere hundert Juden ermordet, Schätzungen beziffern die Gesamtzahl der jüdischen Todesopfer der Pogrome auf 1000 bis 2000. Um die 1400 Synagogen thematisiert hatte, sonstige Versammlungsräume jüdischer Menschen sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden gestürmt und zerstört. Ab dem 10. November folgten Deportationen jüdischer Menschen in Konzentrationslager. Mindestens 30.000 Menschen wurden dabei interniert, Hunderte starben an den Folgen der mörderischen Haftbedingungen oder wurden hingerichtet.
Beschämende, schmerzhafte und zugleich mahnende geschichtliche Erinnerungen
Mit der Machtübernahme durch die deutschen Faschisten 1933 konzentrierten sich diese in einem abgestimmten Zusammenspiel von Propaganda und Terror auf die Ausschaltung der kommunistischen, sozialdemokratischen, christlichen und intelektuellen politischen Opposition. Aber von Anbeginn zielten die Faschisten auch auf die rasche Ausgrenzung der Juden aus allen Lebensbereichen. Dabei setzten sie anfangs darauf, die "Judenfrage", die Hitler in "Mein Kampf" im Sinne der faschistischen Rassenideologie thematisiert hatte, durch "freiwillige" jüdische Auswanderung und Vertreibung zu lösen. Dafür brauchte es einen ständigen Druck, denn viele Juden betrachteten Deutschland als ihr Heimatland und die Ausreise stellte nur eine letzte Option dar. Bis 1945 sorgten rund 2.000 antijüdische Gesetze und Ergänzungsverordnungen für ein propagandistische und terroristisches Dauerfeuer gegen Jüdinnen und Juden.
Chemnitz im Spiegel des antijüdischen todbringenden Terrors
Von fast 3.000 jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern im Jahre 1933 überlebten den braunen Terror nur 53 Juden(mitgezählt die wenigen, die aus Konzentrationslagern zurückgekehrt waren, wie Siegmund Rotstein und Justin Sonder oder im Untergrund überlebt hatten).
Faschistische Kulturbarbarei
Die Alte Synagoge am Chemnitzer Stephanplatz in wurde von 1897 bis 1899 nach den Plänen des Chemnitzer Architekten Wenzel Bürger erbaut. Die mit romanischen Stilelementen an der Außenfassade versehene Synagoge und der für 700 Gottesdienstbesucher ausgelegte Kuppelbau kostete etwa 275.000 Mark. Die erst 1888 konstituierte Gemeinde brachte die Bausumme aus eigener Kraft auf. Chemnitz erhielt mit dieser am 7. März 1899 feierlich geweihten Synagoge sein erstes jüdisches Gotteshaus, nachdem zuvor 1878 ein kleiner Betsaal errichtet worden war. Der umgesetzte Entwurf ging aus einem 1897 initiierten Wettbewerb als Sieger hervor. Die Fassade wurde mit verschiedenen Materialien farbenreich gestaltet, rote Klinker, hellgrüne glasierte Falzziegel für das Dach und eine dunkelgrüne Sockelzone, die mit einem Granitgesims abschloss. Der Innenraum war ebenfalls aufwändig gestaltet. Von der Hofglasmalerei C. L. Türck aus Zittau stammten die Figurenfenster. Die Orgel war ein Werk der Firma Schlag & Söhne. Nach der Brandschatzung wurde die Ruine der Synagoge schnell beseitigt. Am 10. November sprengte man das noch stehengebliebene Mauerwerk und am 11. November forderte man die Jüdische Gemeinde zur Beseitigung dieses „öffentlichen Ärgernisses“ auf. Da diese dazu nicht in der Lage war, setzte man zehn dienstfreie Feuerwehrleute und etwa 45 Helfer ein. Diese beseitigten in fünf Schichten vom 12. bis 15. November die restlichen Trümmer, wofür die Jüdische Gemeinde 35.905 Reichsmark zahlen musste. Das Grundstück wurde im folgenden Jahr für 500 Reichsmark von der Stadt aufgekauft.
Zum 50. Jahrestag, dem 13. November 1988, wurde ein Gedenkstein eingeweiht, auf dem zu lesen steht:
„An dieser Stelle stand die im Jahr 1899 von Rabbiner Dr. Mühlfelder geweihte Synagoge. Durch faschistische Brandstifter wurde sie in der Pogromnacht am 9. November 1938 in Schutt und Asche gelegt.“
Quellen/Literatur:
Broschüre "Gegen das Vergessen", VVN-BdA Stadtverband Chemnitz
Broschüre "Wie Lämmer zur Schlachtbank? Widerstand und Verweigerung aus der jüdischen Bevölkerung der Stadt Chemnitz gegen das NS-Regime 1933-1945, Bertram Seidel
Lieber Justin,
es ist uns ein Herzensbedürfnis Deinen 100. Geburtstag in aufrichtiger Achtung vor Deiner Lebensleistung und tiefer Dankbarkeit zu…
Am Vorabend des 130. Geburtstages von Dr. Richard Sorge wurde mit Besen, Rechen und Harken seine einzige Gedenkstätte in Sachsen auf dem Chemnitzer…
Richard Sorge(Рихард Густавович Зорге); geb. am 4. Oktober 1895 in Sabuntschi(Vorort von Baku); hingerichtet am 7. November 1944 in Toshima(Tokio)war…
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(Willi-Bredel-Gesellschaft - Auszug)
Am 19. August 2025 starb Anna-May Bredel. Sie wurde am 30. November 1937 in Moskau geboren.
Wir möchten darauf…
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Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.
Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium.
Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.
Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S
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