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Emil Mehner

Unvergessen - Emil Mehner 

Emil Mehner, geboren am 12. November 1889 in Chemnitz. Obwohl er zu den besten Schülern zählte, die Aufnahmeprüfung zum Lehrerstudium mit "sehr gut" bestand, konnte er aus finanziellen Gründen nicht studieren und erlerntfür ein Jahre den Beruf eines Metalldrehers.

1911 organisierte er sich in der SPD, wurde nach Ende des 1. Weltkrieges aktives Mitglied des Spartakusbundes und trat 1919 der KPD bei. Als Betriebsratsmitglied war er in den ehemaligen Prestowerken und bei der Fa. Richard Hartmann tätig. Danach Wechsel in das Elektrizitätswerk Nordstraße über. Mit den Genossen Seibt, Geidel, Bujok und anderen führte er einen hartnäckigen Kampf um die Rechte der Werktätigen gegenüber dem Konzern Siemens-Halske. 

In der Vorbereitung der Reichspräsidentenwahl 1932 wurde eine mutige Aktion gestartet. Otto Janka bestieg nachts einen 100 m hohen Schorstein und malte die Losung der KPD mit weißer Ölfarbe an: "Wählt KPD - Liste 3!"

Bis 1933 arbeitete Emil Mehner als ehrenamtlicher Stadtverordneter und Mitglied der Bezirksleitung der KPD. Im gleichen Jahr im März entlassen und am 13. März 1933 von SA-Leuten verhaftet und als "Schutzhäftling" in Sachsenburg für ein Jahr inhaftiert. Entlassen, nahm er die illegale Arbeit auf. Wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" wurde er 1935 verhaftet und für 4 Jahre und sechs Monate im Zuchthaus Zwickau eingesperrt und anschließend in das KZ Sachsenhausen eingewiesen. Zum Kriegsende ordneten die Faschisten an, dass KZ-Häftlinge von Sachsenhausen nach Schwerin auf einen Todesmarsch zu schicken sind.

Emil Mehner war sich klar darüber:" Entweder versuche ich zu flüchten, oder ich erlebe nicht das neue, freie Deutschland, für das ich seit meinem Eintritt in die KPD gekämpft habe." Mit zwei Mitgefangenen gelang ihm am 2. Mai 1945 die Flucht und sie fanden Unterschlupf bei Hitlergegnern in Schwerin. Hier erlebten sie am 8. Mai den Tag der Befreiung. Kurz darauf kehrte Emil Mehner nach Chemnitz zurück.

Hier übernahm er mit Weggefährten im Kraftwerk Nordstraße Aufräumarbeiten, des von den anglo-amerikanischen Bombenangriffen zerstörten Werkes.  

Gemeinsam mit vielen Werktätigen gelang es, die Jahresprodultion von 5 000 KV im Jahre 1945 auf 45 000 KV in 1949 zu steigern.

Emil Mehner verstarb am 23. Juni 1953.

Ehrungen

Die Emil-Mehner-Straße wurde nach 1990 in Schönherrstraße umbenannt.

Auch der Emil-Mehner-Park wurde im gleichen Jahr in Schönherr-Park umbenannt.

Gedenktafel am Geburtshaus, nach 1990 "verschwunden".

Quellen/Literatur

Broschüre "Aus der Vergangenheit lernen, die Gegenwart meistern, die Zukunft gestalten", Rat der Stadt Karl-Marx-Stadt, Abt. Kultur

Broschüre "Gegen das Vergessen", VVN-BdA Stadtverband Chemnitz

 

 

 

Orte des Gedenkens

NS-Terror und Verfolgung in Sachsen

Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.

Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium. 

Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.

Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S