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Erwin Kramer wurde am 22. August 1902 in Schneidemühl geboren und verstarb am 10. November 1979 in Berlin. Er absolvierte nach dem Besuch der Realschule und einem Praktikum im Reichsbahnausbesserungswerk Schneidemühl 1923 bis 1929 ein Studium der Elektrotechnik und Eisenbahnwissenschaft an der Technischen Hochschule Berlin. Er wurde 1919 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes, 1924 bis 1927 der Roten Studentenhilfe und wurde 1929 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands(KPD). Ab 1929 gehörte er der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition in verschiedenen Funktionen an.
Erwin Kramer wurde 1932 in Berlin-Moabit inhaftiert. Ein drohender Hochverratsprozesses veranlasste ihn, Ende des Jahres 1932 in die Sowjetunion zu emigrieren. Dort arbeitete er in Moskau am Zentralen Forschungsinstitut für Verkehrswesen. Zeitgleich belegte er Kurse an der Kommunistischen Universität der nationalen Minderheiten. 1937 besuchte er einen Lehrgang Taktik an der Militärschule „Erste Reiterarmee“ und nahm anschließend am Spanischen Bürgerkrieg als Ingenieur-Offizier der XI. Internationalen Brigade teil.
1939 wurde er im französischen Saint-Cyprien interniert, danach kehrte er in die Sowjetunion zurück. Kramer arbeitete als Ingenieur in einem Betrieb und ab 1941 als Sprecher und Übersetzer der deutschen Redaktion des Moskauer Rundfunks. Hier berichtete er auch über Verbrechen der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland Ende 1945 wurde Erwin Kramer 1946 Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands(SED). Er war 1946 bis 1949 Leiter der maschinentechnischen Abteilung der Deutschen Wirtschaftskommission und ab 1946 Vizepräsident der Reichsbahndirektion Berlin. Ab 1949 war er stellvertretender Generaldirektor und 1950 bis 1970 Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn. Außerdem war er seit 1953 Stellvertreter des Ministers für Eisenbahnwesen und ab November 1954 bis Dezember 1970 Minister für Verkehrswesen der DDR. 1954 bis 1970 war er Mitglied des Zentralkomitees der SED und 1958 bis 1979 Abgeordneter der Volkskammer der DDR. In seiner Eigenschaft als Abgeordneter war er ab 1971 Stellvertretender Vorsitzender der Interparlamentarischen Gruppe und Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten.
Am 01.03.1982 wurde dem Ausbildungsregiment MTW-13 (MB-III) der Ehrenname "Erwin Kramer" verliehen.
Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.
Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium.
Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.
Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S
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