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Unvergessen - Heinz Hoffmann

 Kämpfer gegen den spanischen und deutschen Faschismus - Heinz Hoffmann

Karl-Heinz Hoffmann wurde am 28. November 1910 in Mannheim geboren und verstarb am 2. Dezember 1985 in Strausberg und war Minister für Nationale Verteidigung der DDR.

Hoffmann stammte aus einer Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Schule in Mannheim absolvierte er eine Lehre zum Motorenschlosser. Er war Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands danach der KPD.

1933 tauchte er nach der Machtübernahme der Faschisten unter, emigrierte 1935 zunächst in die Schweiz, ging aber im gleichen Jahr in die Sowjetunion, wo er die Internationale Lenin-Schule in Moskau besuchte. In den Jahren 1936 und 1937 wurde er an der Offiziersschule in Rjasan zum Offizier ausgebildet und zum Leutnant ernannt. 1937/38 kämpfte er in der 11. Internationalen Brigade in Spanien. Dort war er als Polit-Kommissar und Batterie-Kommissar des Hans-Beimler-Bataillons unter dem Decknamen „Heinz Roth“ tätig. Nach einer Verwundung kam Hoffmann zunächst in ein Madrider Lazarett, bevor er einige Monate in den Jahren 1938 und 1939 im Internierungslager Eaux-Bonnes in Frankreich verbrachte.

Ab April 1939 bis November 1940 befand er sich in einem Erholungsheim in der Sowjetunion. Hoffmann besuchte ab März 1941 einen Sonderlehrgang der Komintern in Puschkino bei Moskau.

In den Jahren 1942 bis 1944 war Hoffmann Lehrer an einer Antifa-Schule, zunächst im Gebiet Gorki, später in Krasnogorsk. Er trat dort auch dem Nationalkomitee Freies Deutschland bei. 1945 leitete Hoffmann die Parteischule Nr. 12 bei Moskau.

Ab 1949 war Hoffmann mit dem Aufbau bewaffneter Kräfte in der DDR betraut. Er war zunächst Vizepräsident der Deutschen Verwaltung des Innern und Leiter der Hauptabteilung Polit-Kultur im Range eines Generalinspekteurs. 1950 wurde Hoffmann zum Leiter der Hauptverwaltung Ausbildung ernannt und wurde dadurch auch stellvertretender Minister des Innern. Während des Aufbaus der Kasernierten Volkspolizei(KVP) wurde er am 1. Juli 1952 deren Chef und am 1. Oktober 1952 zum Generalleutnant befördert.

Von 1955 bis 1957 studierte Hoffmann an der Generalstabsakademie der UdSSR. Nach seiner Rückkehr aus der Sowjetunion diente er von 1957 bis 1960 als erster Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und von 1958 bis 1960 zusätzlich als Chef des Hauptstabes. 1959 wurde er zum Generaloberst und 1961 zum Armeegeneral befördert und somit als Nachfolger von Willi Stoph Minister für Nationale Verteidigung der DDR. Mit der Übernahme der Amtsgeschäfte des Ministers wurde er auch Mitglied im Nationalen Verteidigungsrates.

Von 1950 bis zu seinem Tod gehörte er der Volkskammer an, war ab 1952 Mitglied des ZK der SED und ab 1973 Mitglied des SED-Politbüros.

Ehrungen

  • 1985: Beisetzung in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde 
  • 1986: 9. Panzerdivision "Heinz Hoffmann" 
  • 1986: Heinz-Hoffmann-Straße im Bezirk Hellersdorf; nach 1990 Umbenennung in Neue Grottkauer Straße
  • 1989: U-Bahnhof Heinz-Hoffmann-Straße; heute U-Bahnhof Kienberg(Gärten der Welt)

Quellen/Literatur

  • Mannheim, Madrid, Moskau. Erlebtes aus drei Jahrzehnten. 4. Auflage. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1986
  • Moskau, Berlin. Erinnerungen an Freunde, Kampfgenossen und Zeitumstände. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1989
  • Heinz Hoffmann: Sozialistische Landesverteidigung; aus Reden und Aufsätzen (1963 - 1982), Deutscher Militärverlag
  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. 4. Auflage. Ch. Links, Berlin 2000
  • Paul Heider: Heinz Hoffmann – Parteifunktionär, Armeegeneral und Verteidigungsminister. In: Hans Ehlert, Armin Wagner(Hrsg.): Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen (= Militärgeschichte der DDR, Band 7). Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Ch. Links, Berlin 2003
  • Karlheinz Deisenroth, Hoffmann, Karl (gen. Heinz; 1935–1945 Pseudonym Heinz Roth); DDR-Armeegeneral und Verteidigungsminister, in: Baden-Württembergische Biographien, Bd. V, Stuttgart 2013, S. 186–190
  • Werner Abel, Enrico Hilbert, Harald Wittstock; "Sie werden nicht durchkommen!" Band 1-2, Verlag Edition AV

NS-Terror und Verfolgung in Sachsen

Dr. Hans Brenner und seine 50 Mitstreiter haben ein umfangreiches Werk über die Anfänge der Konzentrationslager in Sachsen vorgelegt.

Die Neuerscheinung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung wirft ein neues Licht auf die Zeit der Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 in Sachsen. Zu den Themen zählen das System der Frühen Konzentrationslager von 1933 bis 1937 (mit mindestens 80 sächsischen Städten und Gemeinden), die politischen Prozesse gegen Gegner des NS-Systems, Opferschicksale aus den verschiedenen Verfolgten-Gruppen und die als Todesmärsche bezeichneten Evakuierungsmärsche aus Konzentrationslagern und deren Außenlagern ab Herbst/Winter 1944 über sächsisches Territorium. 

Mit einem umfangreichen Datenanhang und vier thematischen Karten liefert das Buch neuestes Forschungsmaterial für die sächsische Heimat- und Landesgeschichte.

Brenner, Hans / Heidrich, Wolfgang / Müller, KlausDieter / Wendler, Dietmar (Hrsg.) NS-Terror und Verfolgung in Sachsen.
Von den Frühen Konzentrationslagern bis zu den Todesmärschen Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2018, 624 S